Im Elektrolysesektor geht es weiter mit großen Schritten vorwärts. Insbesondere was die Kosten betrifft: Die meisten Hersteller konnten in den vergangenen Monaten wesentliche Preisreduktionen erzielen, auch wenn sich das nicht überall in einer Senkung des Endpreises bemerkbar gemacht hat. Zudem werden sowohl die Stacks als auch die gesamten Systeme immer kompakter und effizienter.
Elektrolyse
Der Wasserstoffzug nimmt rasant Fahrt auf
Schaut man auf die Börse, so hat man das Gefühl, alle Unternehmen, die sich mit der Brennstoffzelle und Wasserstoff technologisch und als Geschäftsmodell befassen, werden als Gruppe gesehen und bewegen sich parallel – ausgedrückt im Verlauf ihrer Aktienkurse. Diese Sichtweise ist indes viel zu undifferenziert, denn die Unternehmen setzen auf völlig unterschiedliche Strategien: Die einen bauen Tankstellen für Wasserstoff und produzieren Elektrolyseure (z. B. Nel, ITM, Plug Power, Bloom), die anderen produzieren Brennstoffzellen-Stacks und -Module (z. B. Ballard Power, PowerCell, Cummins, Weichai Power).
Skaleneffekte lassen Preise für Elektrolyseure sinken
Die Produktion von Wasserstoff gilt weltweit als Zukunftsmarkt. Die Elektrolyseurhersteller verzeichnen eine bis dato unbekannte Nachfrage. Zahlreiche neue Akteure drängen auf das Feld. Was heißt das für Technologien und Preise? Und wann kann grüner Wasserstoff mit fossil erzeugtem Wasserstoff konkurrieren? Die Fachzeitschrift HZwei hat für ihre Januar-Ausgabe eine Umfrage gemacht und eine Marktübersicht erstellt.
Digitale Prototypen verbessern BZ und Elektrolyseure
Die Entwicklung eines echten Prototyps ist zeitaufwendig und teuer. Mathematische Modelle ermöglichen es, die physikalischen und chemischen Vorgänge in einer Brennstoffzelle oder einem Elektrolyseur besser zu verstehen. Eine Simulation hilft, neue Ansätze und Designs im Lobar zu kreieren.
Helgoländer Visionen
Grüner Wasserstoff aus Offshore-Wind-Elektrolyse
Helgoland könnte künftig zum neuen Dreh- und Angelpunkt für Offshore-Wasserstoff aus der Nordsee werden. Die Hochseeinsel liegt strategisch günstig zentral in der deutschen Bucht, hat eine gute Hafeninfrastruktur und besitzt damit die geeigneten Voraussetzungen für einen geplanten H2-Hub samt LOHC-Lieferkette. Im Rahmen der Projektfamilie AquaVentus soll die gesamte H2-Wertschöpfungskette inklusive des Transports zum Festland abgedeckt werden.
Siemens Energy – One-Stop-Shopping
Der Vorstandschef Christian Bruch von Siemens Energy hat es vor ein paar Monaten in einem Interview vor Mitgliedern des Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verbandes (DWV) klar zum Ausdruck gebracht: Der Technologiekonzern will ein Global Player im Wasserstoffsektor sein – beginnend mit der Elektrolyse bis hin zum Einsatz von Wasserstoff in diversen Märkten. In diese Richtung wird der Konzern nun ausgebaut, wobei kurzfristig der negative Einfluss der Windkraftanlagentochter Gamesa (67 Prozent Anteil, circa 11 Mrd. Euro Börsenwert; der von Siemens Energy liegt nur bei circa 9 Mrd. Euro für 22 Mrd. Euro Umsatz) die eigene Bilanz verhagelte – Verlustausweis von minus 307 Mio. Euro.
Burckhardt Compression – periphere Technologien

© Burckhardt Compression
Die schweizerische Burckhardt Compression (eine ehemalige Tochter des Maschinenbaukonzerns Sulzer) könnte immer mehr in den Fokus der Anleger geraten, da das Unternehmen Weltmarktführer für Kolbenkompressoren ist und sich hier immer mehr der Einsatz im Bereich Wasserstoff – sei es in Gasnetzen (Blending), aber auch vor allem in der Elektrolyse – aufdrängt und neue, hohe Wachstumsperspektiven verspricht. Für das laufende Geschäftsjahr werden 620 bis 650 Mio. Franken (CHF) erwartet. Das Ergebnis im vergangenen Jahr lag bei 13 CHF Gewinn pro Aktie, wobei hiervon 6,50 CHF als Dividenden ausgeschüttet werden. Nach Firmenangaben nahmen „die Aktivitäten im Bereich Wasserstoffmobilität und -energie im Berichtsjahr stark zu, womit dieses Anwendungsgebiet für Burckhardt Compression eine immer bedeutendere Rolle einnimmt“.
A bumpy ride für Brennstoffzellen-Aktien
Die Hochs und Tiefs der Aktien aus den Bereichen Brennstoffzellen und Wasserstoff in den vergangenen Wochen lassen sich am besten mit einem „bumpy ride“ umschreiben – einer „holprigen Fahrt“ nach einer kräftigen Kurssteigerung in kurzer Zeit. Es scheint mir gerade eine wichtige Konsolidierungsphase begonnen zu haben. Indes ist dies kein Grund, den Optimismus zu verlieren, … Weiterlesen
Bloom – 25 Prozent Unternehmenswachstum angepeilt
Der Umsatz im vierten Quartal 2020 zog um 16,8 Prozent auf 249,4 Mio. US-$ an und erreichte damit 794,2 Mio. US-$ für das Gesamtjahr. Das Minus betrugt 0,16 US-$/Aktie und weist damit einen stark gefallenen Verlust für das Gesamtjahr in Höhe von 1,14 US-$/Aktie nach einem Minus von 2,67 US-$ in 2019 aus. Die Non-GAAP-Gewinnmarge konnte um 11,3 auf 27 Prozent gesteigert werden. Zukünftig rechnet Bloom mit einer Gewinnmarge von durchschnittlich 25 Prozent per anno.
Plug Power – bald Elektrolyse und eigene H2-Produktion?
Plug Power geht nun genau den richtigen Weg, so meine Einschätzung: Man baut die Produktion von flüssigem Wasserstoff auf und aus und plant dazu die Übernahme von United Hydrogen, das über eine Jahreskapazität von 6,5 Tonnen verfügt, welche auf 10 Tonnen gesteigert werden soll, und dann 25 Prozent des Wasserstoffbedarfs von Plug intern selbst abdeckt. Damit kann dann perspektivisch auch die Gewinnmarge aus dem Bereich der Consumables kommen. Parallel verhandelt Plug mit einem Unternehmen, welches Elektrolyseure produziert und das übernommen werden könnte oder soll. All das sehe ich als sehr positiv an. In wenigen Jahren will man seitens Plug über 50 % der eigenen Wasserstoffproduktion mit grünem Wasserstoff abdecken.