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International

Finnland: Auch Energiequelle sichert sich Fläche für Wasserstoff-Projekt

Die europäische Unternehmensgruppe Energiequelle hat sich eine Fläche für die Wasserstoff-Produktion in Oulu, Nordfinnland, gesichert. Die Inbetriebnahme soll in drei Phasen zwischen 2028 und 2033 erfolgen, teilt das Unternehmen mit. Bei vollständiger Umsetzung aller drei Projektphasen könnte die Anlage Wasserstoff mit einer Elektrolyse-Kapazität von über 500 MW produzieren.

In der ersten Phase plant Energiequelle den Bau einer Wasserstoffproduktionsanlage mit maximal 5 MW sowie einer Wasserstofftankstelle für Busse und andere Schwerlastfahrzeuge. In der zweiten Phase soll die Kapazität auf 10 bis 50 MW erhöht werden. Dann könnten auch Wasserstoffexporte über die geplante Wasserstoffpipeline und den Hafen von Oulu möglich werden, sofern die nötige Infrastruktur verfügbar ist. In der dritten Phase soll die Produktion um weitere 100 bis 500 MW ausgebaut werden.

„Wenn die richtigen Marktbedingungen erfüllt sind, erwarten wir, dass die erste Phase bis 2028 fertiggestellt sein wird. Allerdings handelt es sich um ein großes Industrieprojekt und eine bedeutende Investition, daher ist die Planungsreservierung, die wir jetzt erhalten haben, nur einer der ersten Schritte auf dem Weg zu konkreten Investitionsentscheidungen. Bei Projekten dieser Größenordnung werden Planung und Studien immer sorgfältig durchgeführt", erklärt Karl Schultheis, Leiter der Geschäftsfeldentwicklung bei Energiequelle Finnland.

Erst kürzlich hatte auch das deutsche Unternehmen Abo Energy (ehemals Abo Wind) eine Flächenreservierung für einen 600-MW-Elektrolyseur in derselben Region erhalten, wie HZwei bereits berichtete. Damit entwickelt sich Oulu zunehmend zu einem europäischen Zentrum für Wasserstofftechnologie.

Das Oulu Green Hydrogen Park-Projekt ist Energiequelles erstes öffentliches Wasserstoffprojekt in Finnland. Das Unternehmen hat jedoch bereits Erfahrungen auf dem europäischen Wasserstoffmarkt gesammelt. Im Februar eröffnete die Gruppe in Deutschland das Projekt HY.City.Bremerhaven. Raschermann betont, dass die Realisierung des Projekts auch vom Investitionsumfeld und dem Interesse der Abnehmer abhängen wird.

Region Oulu setzt auf Wasserstoff-Erzeugung und -Export

In der finnischen Region Oulu entstehen gerade drei große Wasserstoff-Projekte. Dort gibt es die stärkste Produktion von erneuerbarem Strom in ganz Finnland und die Strompreise gehören zu den niedrigsten in Europa, heißt es von der Kommune.

Nun sollen aus dem nicht direkt genutzten Ökostrom Wasserstoff und Wasserstoff-Derivate erzeugt werden. Der staatliche finnische Gasnetzbetreiber Gasgrid Finland plant dafür den Aufbau einer Wasserstofftransportinfrastruktur, die Oulu mit dem Rest Finnlands und anderen europäischen Ländern verbinden soll. Sie soll letztlich bis nach Deutschland reichen.

Zu den weiteren Standortvorteilen zählen laut Kommunalverwaltung der internationale Hafen von Oulu, biogene Kohlendioxidquellen und die Anbindung an das europäische TEN-T-Verkehrsnetz. Die Universität Oulu sei zudem ein Zentrum der Wasserstoffforschung. Damit sei auch für fachlich qualifizierte Arbeitskräfte gesorgt.

Die Flächenreservierung ist bei Energiequelle lediglich eine vorläufige Entscheidung, ebenso wie bei Abo Energy. Die endgültige Investitionsentscheidung steht in beiden Fällen noch aus.