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Sektorenkopplung

Bayern fördert Wasserstoffproduktion in Gersthofen mit 5 Millionen Euro

Hubert Aiwanger, Staatsminister und stellvertretender Ministerpräsident, übergab die Förderurkunde am Montag in München an Gloria Geißler-Brems und Patrick Horst von GP Joule.

Mit einer geplanten 10-MW-Elektrolyse sollen ab 2027 jährlich 900 Tonnen grüner Wasserstoff produziert werden. Diese Menge reicht rechnerisch für etwa 30.000 Lkw-Tankfüllungen oder die Produktion von 15.000 Tonnen grünem Stahl. Die Anlage wird mit erneuerbarem Strom aus Solar- und Windkraftanlagen betrieben, unter anderem aus dem Solarpark Via Claudia in Gersthofen.

Ein besonderes Merkmal des Projekts ist die geplante Nutzung der Abwärme. Die bei der Elektrolyse entstehenden 10.000 Megawattstunden Wärme – ausreichend für etwa 600 Einfamilienhäuser – sollen vollständig in das kommunale Wärmenetz der Stadt Gersthofen eingespeist werden.

„Mit den neuen Elektrolyseuren legen wir das Fundament für eine starke heimische Wasserstoffwirtschaft", sagte Aiwanger bei der Übergabe der Förderurkunden. „GP Joule zeigt eindrucksvoll, wie mit Innovationskraft und unternehmerischem Antrieb wichtige Fortschritte möglich sind. GP Joule beabsichtigt, den erzeugten Wasserstoff an ihren jeweils eigenen, durch das Wirtschaftsministerium geförderten öffentlichen Wasserstofftankstellen zur Betankung bereitzustellen. Darüber hinaus soll der grüne Wasserstoff auch der regionalen Industrie zur Verfügung gestellt werden. Das Unternehmen leistet damit einen spürbaren Beitrag zur Dekarbonisierung unserer Wirtschaft."

Heinrich Gärtner, CTO und Mitgründer von GP Joule, betont die Bedeutung der Sektorkopplung: „Wenn wir günstige Energie anbieten und die CO2-Emissionen senken wollen, müssen wir die lange Zeit separat betrachteten Sektoren Strom, Wärme, Industrie und Mobilität zusammendenken. Wir müssen die Ausgangsenergie – Strom aus Wind- und Solarkraftanlagen – speichern, umwandeln und flexibel nutzbar machen. Wie das geht, wollen wir in Gersthofen zeigen."

Durch die Kombination von Wasserstoffproduktion und Wärmenutzung sollen jährlich bis zu 10.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Das Projekt wird seit Anfang 2023 von GP Joule als alleinigem Gesellschafter entwickelt. Das Unternehmen steht nach eigenen Angaben im intensiven Austausch mit der Stadt Gersthofen, Behörden, Lieferanten und potenziellen Kunden.

„Grüner Wasserstoff ist ein wesentlicher Baustein für ein komplett nachhaltiges Energiesystem und für eine sichere, heimische Versorgung. Die Förderung durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie ist für alle Beteiligten eine Bestätigung, dass sich die Bemühungen lohnen, diesen Weg zu gehen", sagt Patrick Horst, Projektleiter bei GP Joule Hydrogen.

Der Standort in Gersthofen bietet laut GP Joule die Möglichkeit, die Elektrolysekapazität später auf 15 MW zu erweitern. Für eine Wasserstofftankstelle in der Region hat das Unternehmen bereits einen weiteren Förderbescheid über zwei Millionen Euro erhalten.