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Politik und Recht

EU stellt fast sechs Milliarden Euro für Wasserstoffprojekte bereit

Die Europäische Kommission hat die dritte Auktion der Europäischen Wasserstoffbank (European Hydrogen Bank, EHB) gestartet. Dafür stehen insgesamt drei Milliarden Euro zur Verfügung – 1,3 Milliarden Euro aus dem EU-Haushalt und weitere 1,7 Milliarden Euro aus nationalen Budgets. Die Mittel sollen in drei Förderkörbe fließen: 600 Millionen Euro für Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen (RFNBO), 400 Millionen Euro für eine gemischte Kategorie aus RFNBO und kohlenstoffarmem Wasserstoff sowie 300 Millionen Euro für Projekte mit Abnehmern im Luft- oder Seeverkehr.

Deutschland beteiligt sich über das Modell „Auction-as-a-Service“ (AaaS) mit 1,3 Milliarden Euro. Gefördert werden soll damit die Produktion von erneuerbarem Wasserstoff, der über die geplante Pipeline zwischen Dänemark und Deutschland in das deutsche Kernnetz eingespeist wird. Spanien stellt zusätzlich 415 Millionen Euro bereit – 278,6 Millionen Euro für erneuerbaren Wasserstoff und 136,4 Millionen Euro für Anwendungen in der Luftfahrt und Schifffahrt. Die Frist für die Einreichung von Geboten endet am 19. Februar 2026.

Innovationsfonds 2025 mit 2,9 Milliarden Euro ausgeschrieben

Parallel zur EHB-Auktion hat die Kommission den Innovationsfonds 2025 (Innovation Fund 2025, IF25) ausgeschrieben. Er richtet sich an Projekte zur Herstellung sauberer Technologien und zur Dekarbonisierung. Insgesamt stehen 2,9 Milliarden Euro zur Verfügung, verteilt auf fünf Kategorien: Cleantech (1 Milliarde Euro), Großprojekte (1,2 Milliarden Euro), mittlere Projekte (300 Millionen Euro), Pilotprojekte (300 Millionen Euro) und kleine Projekte (100 Millionen Euro). Die Frist für die Antragstellung endet am 23. April 2026.

Im Vergleich zum Vorjahr wurden die Budgets für Cleantech, mittlere und Pilotprojekte um 40 bis 50 Prozent erhöht. Die Mittel für Groß- und Kleinprojekte bleiben unverändert.

Hydrogen Europe begrüßt Ausweitung der Förderung

Daniel Fraile, Chief Policy & Market Officer von Hydrogen Europe, kommentiert: „Die Ausschreibung der dritten Auktion und der Förderaufruf sind ausgezeichnete Nachrichten, da wir weiterhin das Wachstum eines dekarbonisierten Wasserstoffmarktes unterstützen.“

Hydrogen Europe begrüßt insbesondere die Öffnung der EHB für kohlenstoffarmen elektrolytischen Wasserstoff im Einklang mit dem Low-Carbon Delegated Act sowie die erhöhte Förderung für Luft- und Seeverkehr. Auch die verschärften Anforderungen an die Projektreife – etwa durch verpflichtende Eigenkapitalbeteiligung – werden positiv bewertet. Diese sollen sicherstellen, dass nur investitionsreife Projekte gefördert werden.

Kritisch sieht der Verband jedoch die neuen Resilienz-Kriterien, die sich auf die Herkunft von Komponenten konzentrieren. Diese könnten laut Hydrogen Europe „Schlupflöcher für eine einfache Umgehung schaffen“ und seien ein Rückschritt gegenüber dem bisherigen prozessorientierten Ansatz.

Ziel: Investitionen in Wasserstofftechnologien mobilisieren

Mit der Kombination aus European Hydrogen Bank-Auktion und Innovationsfonds will die EU öffentliche und private Investitionen in Wasserstofftechnologien mobilisieren. Das AaaS-Modell ermöglicht es Mitgliedstaaten, nationale Mittel über das EU-Auktionsverfahren zu vergeben. Dies soll die Skalierung nationaler Projekte erleichtern und gleichzeitig eine einheitliche Bewertung