Der Solar-Diesel stammt aus Synhelions Produktionsanlage „Dawn“ in Jülich, die seit Sommer 2024 nachhaltige, synthetisches Rohöl für klimafreundliche Treibstoffe herstellt. Dabei geht Synhelion nicht den Weg über die Elektrolyse. Stattdessen nutzt das Unternehmen konzentriertes Sonnenlicht, um hohe Temperaturen zu erzeugen und bei diesen aus Biogas und Wasser Synthesegas herzustellen, ein Gemisch aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid (CO). Synthesegas wiederum ist der Ausgangsstoff für viele alternative Treibstoffe.
Synhelion spricht in Bezug auf die Dawn-Anlage von einer Produktion im industriellen Maßstab. Das kann schnell verwirren, denn die Produktionsmenge liegt bei einigen tausend Litern. Größere Mengen von einigen tausend Tonnen jährlich will Synhelion ab 2027 in Spanien herstellen. Der Bau der Anlage soll noch in diesem Jahr beginnen, kündigte das Unternehmen im Herbst 2024 an.
Die synthetischen Treibstoffe sind exakte Nachbauten ihrer jeweiligen fossilen Vorbilder. Sie sind daher mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren kompatibel (drop-in fuels). Die SGV ist weltweit das erste Schifffahrtsunternehmen, das Synhelions Solartreibstoff nutzt. „Wir freuen uns, mit der SGV einen innovativen Partner an unserer Seite zu haben, der aktiv zur Skalierung unserer Technologie beiträgt“, sagt Gianluca Ambrosetti, Co-CEO und Mitgründer von Synhelion. Die SGV plant, künftig regelmäßig Solartreibstoff von Synhelion zu beziehen und hat dafür bereits einen fünfjährigen Abnahmevertrag unterzeichnet. Die in Jülich hergestellten Treibstoffe sollen nun schrittweise in weiteren Verkehrsträgern eingesetzt werden. Kürzlich fand bereits die weltweit erste Motorradfahrt mit Solar-Benzin von Synhelion statt.