Grünen Wasserstoff in Ammoniak umzuwandeln, um ihn über lange Strecken zu transportieren, ist ein in vielen Szenarien präferiertes Modell. Dafür steht mit der Haber-Bosch-Synthese ein großtechnisches Verfahren zur Verfügung. Anders sieht es mit der Spaltung von Ammoniak in Wasserstoff und Stickstoff aus. Das Thermische Cracken braucht hohe Temperaturen und viel Energie. Katalytische Spaltung, umgangssprachlich oft ebenfalls als Cracking bezeichnet, kann mit deutlich niedrigeren Temperaturen und weniger Energieverbrauch auskommen.
Der Schwerpunkt der Zusammenarbeit lag auf dem sogenannten Screening möglicher Materialien. Dafür nutzte hte eine 16-fach Hochdurchsatzanlage ein, die unter anspruchsvollen Bedingungen mit Temperaturen über 700°C und Drücken im mittleren zweistelligen Bereich arbeiten konnte. So ließen sich sehr schnell viele edelmetallbasierte Katalysatoren testen, und zwar industrieüblichen Drücken, Temperaturen und Feed-Zusammensetzungen.
Bei den Tests nutzte hte einen vollautomatisierten, digitalen Workflow. Die Experimente wurden online-analytisch begleitet und die generierten Daten mit Software-Lösungen von hte dokumentiert und ausgewertet. Heraeus brachte seine Kompetenz im Bereich der Edelmetalle ein, um aussichtsreiche Katalysatorkandidaten auszuwählen und zu optimieren.
So sei es gelungen, einen stabilen und leistungsfähigen Ruthenium-Katalysator zu entwickeln. Dieser soll nun auf den Markt kommen.