Hydrogenious LOHC Technologies hat einen Vertrag mit der Griesemann Gruppe über das Front End Engineering and Design (FEED) sowie das anschließende Engineering, Procurement and Construction Management (EPCM) für das Projekt „Green Hydrogen @ Blue Danube“ unterzeichnet. Geplant ist der Bau der weltweit größten Dehydrierungsanlage für Wasserstoff aus LOHC auf dem Gelände der Bayernoil-Raffinerie in Vohburg an der Donau.
Die Anlage soll nach Unternehmensangaben bis zu fünf Tonnen RFNBO-zertifizierten Wasserstoff pro Tag aus LOHC freisetzen. Das entspricht einer Jahreskapazität von rund 1.800 Tonnen grünem Wasserstoff. Dieser soll in der Raffinerie fossilen Wasserstoff aus Erdgas ersetzen und so jährlich bis zu 16.000 Tonnen CO2 einsparen. Ein späterer Ausbau könnte laut Hydrogenious auch zur Dekarbonisierung weiterer Industrieanlagen in der Donauregion beitragen.
Inbetriebnahme für 2028 geplant
Der Abschluss der FEED-Phase ist für das zweite Halbjahr 2026 vorgesehen. Danach soll die finale Investitionsentscheidung (Final Investment Decision, FID) getroffen werden. Bei positivem Entscheid beginnt die Bau- und Montagephase. Die Inbetriebnahme der Anlage ist für Mitte 2028 geplant.
Die Griesemann Gruppe wurde im Rahmen eines Ausschreibungsverfahrens als Engineering-Partner ausgewählt. Das Unternehmen mit über 1.750 Mitarbeitenden an mehr als 40 Standorten in Deutschland, Österreich und den Niederlanden ist auf Planung, Bau und Wartung von Industrieanlagen spezialisiert.
Teil einer europaweiten LOHC-Wertschöpfungskette
Die geplante Freisetzungsanlage ist Teil des Projekts „LOHC Link“, das eine vollständige Wasserstoff-Wertschöpfungskette auf Basis der LOHC-Technologie abbildet. Bereits in Betrieb ist eine Hydrieranlage im Chempark Dormagen, in der RFNBO-zertifizierter Wasserstoff in LOHC gespeichert wird. Die neue Anlage in Vohburg soll diesen Wasserstoff wieder freisetzen und industriellen Abnehmern bereitstellen.
Als Trägermaterial nutzt Hydrogenious das Thermalöl Benzyltoluol (LOHC-BT). Der Transport erfolgt unter Umgebungsbedingungen mit Tanklastwagen, wie sie auch für Mineralölprodukte verwendet werden.
Das Projekt „Green Hydrogen @ Blue Danube“ wurde von der Europäischen Kommission als „Important Project of Common European Interest“ (IPCEI) anerkannt. Es erhält Fördermittel von der Bundesregierung und der bayerischen Staatsregierung.