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Produktentwicklung

Wasserstoffspeicher von Ambartec erhält Prüfsiegel

Der Speicher namens H2compact 6000 fasst 6.000 Liter. Er wurde vom Prüfinstitut LRQA Deutschland gemäß der Druckgeräterichtlinie 2014/68/EU geprüft und soll bald sein CE-Zertifikat erhalten, heißt es von Ambartec. Die Serienfertigung soll der Partner Purem im sächsischen Wilsdruff umsetzen. „Im nächsten Jahr können unsere Kunden die ersten Container beziehen, danach planen wir das Hochfahren der Fertigung auf einige Hundert Container“, sagt Ambartec-CEO Matthias Rudloff.

Zur Vorbereitung der Serienfertigung für die Druckbehälter steht zuerst die Entwicklung eines modularen Fertigungskonzeptes an. Purems Ursprünge liegen in der Abgas- und Akustiktechnologie. Das Unternehmen bringe Kompetenz in der Industrialisierung und Stahlverarbeitung mit, sodass es in der Lage sei, das Design des Prototyps in eine skalierbare Produktion zu überführen, so Ambartec. Für die besonderen Anforderungen an die Wasserstofftanks stehen noch Qualifizierungen der Produktionsmitarbeiter auf dem Programm.  

Strategische Zusammenarbeit mit Purem by Eberspächer

Purem by Eberspächer ist seit Beginn der Kooperation im Januar 2025 in das Design und die Entwicklung der Behälter bei Ambartec eingebunden. Umgekehrt bringe Purem Ambartec mit strategischen Partnern zusammen, etwa aus der Stahlbranche oder der Wasserstoffwirtschaft. Bei den Kontakten gehe es „sowohl um die Speicherung und den Transport von Wasserstoff als auch um unser Angebot, Unternehmen mit silbernem Wasserstoff zu versorgen“, wie Ambartecs technischer Vorstand Uwe Pahl sagt. So bezeichnet Ambartec den Wasserstoff, der eigentlich als Abgas anfällt, aber mit Hilfe der Speichertechnologie des Unternehmens aufgefangen und genutzt werden kann. Die Farbbezeichnung leitet sich davon ab, dass die Nuggets beim Beladen zu silberfarbenem, metallischem Eisen werden.

Speicherung als Eisen-Nugget

Die Ambartec-Speicher sind genau genommen keine Wasserstoff-Speicher, auch wenn sie als solche verwendet werden. Nuggets aus Eisenoxid reagieren bei der Beladung mit Wasserstoff zu metallischem Eisen und Wasserdampf. Diese Reaktion ist auch in der Stahlbranche im Gespräch, wenn es darum geht, Eisen aus Eisenoxid zu gewinnen. Der Wasserstoff verlässt also mit dem Dampf den Speicher. Um aus dem Ambartec Speicher wieder Wasserstoff zu entnehmen, bringt man die Eisenpellets wieder mit Wasserdampf zusammen. Der Sauerstoff reagiert wieder mit dem Eisen, der Wasserstoff wird frei.

Ambartec spricht von einer „ausgezeichneten Energiebilanz“, die sich im mehrmonatigen Test an der Demonstrationsanlage gezeigt habe. Nutze man den beim Beladen anfallenden Wasserdampf in einer Hochtemperaturelektrolyse (SOEC), komme man auf Wirkungsgrade von über 80 Prozent. Eine weitere Besonderheit ist, dass sich der Speicher nicht nur mit reinem Wasserstoff beladen lässt, sondern auch mit Hochofengasen oder mit Synthesegasen aus biogenen Reststoffen oder Klärschlämmen.

Die Speicherkapazität des H2compact 6000 Plus beziffert Ambartec mit 800 kg Wasserstoff (man müsste eigentlich virtueller Wasserstoff sagen) beziehungsweise 26 Megawattstunden. Der Speicher wird in herkömmlichen 20-Fuß-Containern installiert, sodass er gut per Lkw, Schiff, Bahn oder Kran zu bewegen und zu transportieren ist. Das erleichtere auch die Genehmigungen nach Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) oder der Störfallverordnung.