Nach Angaben des Unternehmens ist es die erste Lösung dieser Art, die offiziell zertifiziert wurde. Delphy nutzt senkrecht installierte Röhren, die bis zu 100 Meter tief in den Boden reichen. Die kompakte Bauweise soll eine Integration in industrielle Umgebungen mit begrenztem Platzangebot ermöglichen. Zielmärkte sind unter anderem Hersteller von grünem Wasserstoff, synthetischen Kraftstoffen und grünem Ammoniak sowie Stahl- und Raffinerieunternehmen.
Das Projekt wurde 2022 gestartet. Seit der Inbetriebnahme eines Demonstrators im Dezember 2023 durchlief das System ein Entwicklungs- und Testprogramm. Die DNV-Qualifikation bestätigt laut Vallourec die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Speicherlösung.
Technologisch basiert Delphy auf bestehenden Rohr- und Verbindungstechnologien, die laut Unternehmen bereits eine hohe Dichtheit und Korrosionsbeständigkeit unter Beweis gestellt haben. Rund 30 Fachleute waren an der Entwicklung beteiligt, insbesondere in den Bereichen Gewindetechnik, Wärmebehandlung und zerstörungsfreie Prüfung.
Zwei Firmen wollen den Vertikalspeicher nutzen
Mit der Zertifizierung beginnt Vallourec nun die Vermarktung von Delphy. Zwei Absichtserklärungen (Memorandums of Understanding, MoUs) wurden bereits unterzeichnet: mit H2V für Projekte zur Produktion und Nutzung von grünem Wasserstoff sowie mit NextChem Tech für Anwendungen im Bereich grüner Wasserstoff und grüner Ammoniak.
Nach Unternehmensangaben befinden sich derzeit rund 50 Projekte in Frankreich und international in der Diskussion. Das potenzielle Umsatzvolumen dieser Projekte wird auf etwa zwei Milliarden Euro geschätzt.
Vallourec geht davon aus, dass die Nachfrage durch rechtliche Vorgaben steigen wird. In der EU werde zunehmend gefordert, dass Wasserstoffproduktion mit erneuerbaren Energien gekoppelt und durch Speicherlösungen ergänzt wird. Auch die französische Wasserstoffstrategie setzt auf flexible Betriebsweisen, um zur Netzstabilität beizutragen.