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Wasserstoffkraftwerke

DVGW findet Kapazität in neuer Kraftwerksstrategie zu niedrig

Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) hat die am 17. November 2025 bekannt gewordenen Pläne des Koalitionsausschusses zur Kraftwerksstrategie als nicht ausreichend kritisiert. Die Bundesregierung plant demnach, im kommenden Jahr 10 bis 12 Gigawatt (GW) neue, steuerbare Kraftwerkskapazitäten auszuschreiben. Diese sollen perspektivisch auch mit Wasserstoff betrieben werden können.

DVGW-Vorstandsvorsitzender Gerald Linke begrüßt grundsätzlich die nun offizielle Rolle der Gaskraftwerke in der Versorgunssicherheit. Allerdings ist die im Entwurf von Wirtschaftsministerin Katherina Reiche vorgesehene Leistung von 20 GW nun wieder auf etwa die Hälfte geschrumpft. "Das ist zu wenig, um Versorgungsschwankungen durch Sonne und Wind sicher mit Erdgas und später Wasserstoff ausgleichen zu können“, sagt Linke.

Kritik an Ausschreibungsdesign und Zeitplan für die neuen Kraftwerke

Der DVGW warnt zudem davor, dass die geplante Öffnung der Ausschreibungen für Batteriespeicher und andere Speichertechnologien nicht zulasten der Gaskraftwerkskapazitäten gehen dürfe. Damit thematisiert der Verband einen grundsätzlichen Streitpunkt der Energiewende. Während Reiche sich in ihren Aussagen schnell auf Gaskraftwerke festlegte, pocht die EU auf Technologieoffenheit. Nach diesem Konzept dürfte die Regierung lediglich Anforderungen an die flexiblen Kapazitäten festlegen, nicht die Technologie selbst.

Entscheidend sei, dass die Ausschreibungen zeitnah erfolgen, so der DVGW. Eine Umsetzung der Strategie bis 2032 sei aus Sicht des DVGW zu spät. Beim Drängen auf eine schnelle Umsetzung herrscht wiederum große Einigkeit in der Energiebranche, denn die Kapazitätslücke bahnt sich schon sehr lange an und könnte bei weiterem Aufschieben heikel werden.

Positiv bewertet der Verband, dass die geplanten Kraftwerke H2-ready ausgelegt werden sollen. Dies ermögliche den späteren Betrieb mit grünem oder auch mit CO2-armem türkisem Wasserstoff. Der DVGW fordert jedoch eine zügige und unbürokratische Umsetzung der Strategie sowie eine enge Abstimmung mit der Europäischen Union.

„Die Bundesregierung muss nun schnell, zielgerichtet und unter Vermeidung bürokratischer Hemmnisse ihre Kraftwerksstrategie umsetzen und weitere Kapazitätsplanungen auf den Weg bringen“, so Linke weiter. Nur so könne Planungssicherheit für Industrie und Mittelstand geschaffen werden.

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