Das Projekt eFarm ist nach Angaben von GP Joule ein Gemeinschaftsprojekt mit 20 direkten Gesellschaftern aus der Region. Es wird zudem von mehreren Bürgerwind- und Bürgersolarparks getragen. Die Wasserstoffproduktionsanlage ist Teil eines integrierten Energiesystems, das Strom aus Wind und Sonne speichert und sektorenübergreifend nutzbar macht.
Flexibilisierte Biogasanlage als Stromlückenfüller
Während des Rundgangs über das Firmengelände besichtigten die Politiker auch eine flexibilisierte Biogasanlage mit angeschlossenem Blockheizkraftwerk. Diese kann nach Bedarf hoch- oder heruntergefahren werden, um Schwankungen bei der Einspeisung von Wind- und Solarstrom auszugleichen. Die Anlage versorgt den Standort sowie weitere Liegenschaften mit Wärme und dient als Ausgleichskraftwerk.
In der zentralen Leitwarte von GP Joule erhielten die Gäste Einblick in die Betriebsführung. Dort werden laut Unternehmen europaweit mehrere Hundert Megawatt erneuerbarer Energieerzeugung überwacht und gesteuert. Insgesamt betreut GP Joule nach eigenen Angaben mehr als zwei Gigawatt installierte Leistung.
Politische Aussagen zur Rolle der Wasserstoffwirtschaft
Bundeskanzler Merz bezeichnete den Besuch als „ein klares Bekenntnis zu den regenerativen Energien“. Er sagte: „Es ist mir heute noch einmal sehr klar geworden, was wir brauchen: Wir brauchen in Deutschland eine sichere Energieerzeugung, eine verlässliche Energieerzeugung – und dieses Unternehmen trägt dazu bei, dass das möglich wird.“
Ministerpräsident Günther betonte die industriepolitische Bedeutung der Energiewende in Schleswig-Holstein. Unternehmen wie GP Joule zeigten, dass sich aus kluger Energiepolitik Wertschöpfung, Arbeitsplätze und technologische Spitzenleistungen entwickeln ließen.
GP-Joule-CEO Ove Petersen forderte ein „modernes und smartes System aus Netzausbau, Speichern und Sektorenkopplung“, damit Haushalte und Unternehmen wirtschaftlich von erneuerbaren Energien profitieren könnten.