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Technologie

Emissionsfreier CO₂-Kreislauf: Cytok setzt auf Methanisierung mit Rückführung

Zuerst wird mit Hilfe von überschüssigem Strom aus erneuerbaren Energien Wasserstoff erzeugt. Dieser wird anschließend ohne Zwischenspeicherung im sogenannten Sabatier-Prozess zusammen mit CO2 in Methan umgewandelt, also synthetisches Erdgas. Das benötigte CO₂ stammt aus der Verbrennung des erzeugten Methans in Blockheizkraftwerken oder Gasbrennern. „Es wird mit unserer Technologie nicht freigesetzt, sondern zu 100 Prozent zurückgeführt und erneut verwendet“, erklärt Klaus Schirmer, einer der beiden Geschäftsführer von Cytok.

Auch der bei der Elektrolyse entstehende Sauerstoff wird verwertet. Im modifizierten OxyFuel-Verfahren ersetzt er Umgebungsluft bei der Verbrennung. Dadurch entsteht reines CO₂, das direkt wiederverwendet werden kann. Eine Abgasreinigung ist nicht erforderlich. Zudem entstehen weder Stickoxide noch Feinstaub.

Die hohe Effizienz der Anlagen ergibt sich laut Cytok aus mehreren Faktoren: Durch eine intelligente Steuerung der Anlage inklusive Wetterprognosen wird der selbst erzeugte grüne Strom zu 100 Prozent vor Ort optimal verteilt und genutzt. Das heißt, es müssen keine Überschüsse in das öffentliche Netz gespeist werden. Zudem wird auch die Abwärme aus Elektrolyse und Methanisierung genutzt. Die Energie steht in Form von Strom, Wärme oder Kälte zur Verfügung.

Die Technologie ist bereits seit mehreren Jahren im Einsatz. Eine Referenzanlage im Feriengebiet Bernsteinsee im Landkreis Gifhorn versorgt seit 2020 Hotels und Nebengebäude mit Energie. Die Anlagen lassen sich sowohl in Neubauten als auch in Bestandsgebäuden integrieren.

„Mehr dezentrale, auch kleinere Anlagen können in der Fläche massiv dazu beitragen“, sagt Schirmer mit Blick auf die Abregelung von Erneuerbaren und den Export überschüssigen Stroms ins Ausland.

Cytok wurde 2023 gegründet und positioniert sich als Anbieter emissionsfreier, dezentraler Energiesysteme. Im Juli 2025 startete das Unternehmen mit einem Lizenzvertrag mit GPSS Engineering den Markteintritt in Japan. Weitere Märkte im asiatischen Raum sollen folgen.