Die Kälteanlagen werden derzeit am Unternehmenssitz in Sundern (Sauerland) gefertigt. Sie sind für den Einsatz in der Wasserstoff-Infrastruktur konzipiert und sollen den Wasserstoff normgerecht aufbereiten. Sie kühlen das Gas in zwei Stufen – zunächst auf +10 °C, anschließend auf -10 °C.
Jede der sechs Anlagen verfügt über mehrere Kältekreisläufe, die mit drehzahlgeregelten Verdichtern ausgestattet sind. Dadurch kann die Leistung flexibel an den Bedarf angepasst werden – bis hinunter zu 10 Prozent der Nennleistung. „Diese Anforderung ist typisch für Kälteanlagen in der Wasserstoff-Infrastruktur“, sagt Julian Reiter, Vertriebsingenieur Sonderkälteanlagenbau bei L&R.
Natürliches Kältemittel R290 mit GWP von unter 5
Zum Einsatz kommen ausschließlich natürliche Kältemittel mit einem Global Warming Potential (GWP) von unter 5. In der ersten Kühlstufe wird Propan (R290) verwendet, in der zweiten Stufe Propen (R1270). Beide Kältemittel sind PFAS-frei und gelten als langfristig rechtssicher im Sinne der F-Gase-Verordnung.
L&R verweist zudem auf mögliche Fördermittel des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa), die für Anlagen mit natürlichen Kältemitteln beantragt werden können. Der Hersteller sieht in der Tieftemperaturkühlung von Wasserstoff einen wachsenden Markt. „Wir haben uns hier frühzeitig engagiert und z. B. Wasserstofftankstellen mit Tiefkältetechnik ausgerüstet“, sagt André Rüßmann, Chief Technology Officer bei L&R.