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Infrastruktur

Badenova: erster Teilabschnitt für Wasserstoffkernnetz in Süddeutschland liegt im Boden

Das Projekt H2@Hochrhein umfasst eine rund 58 Kilometer lange Neubauleitung zwischen Grenzach-Wyhlen und Waldshut-Tiengen. Die Leitung soll künftig insbesondere die energieintensive Industrie entlang des Hochrheins mit grünem Wasserstoff versorgen. Dieser kann sowohl aus lokaler Erzeugung als auch überregionaler Einspeisung stammen.

Die Bauarbeiten starteten im März 2025 mit einer rund neun Kilometer langen Trasse zwischen den Gemeinden Albbruck und Dogern. Ende April wurde der erste Teilabschnitt mit rund 350 Metern Leitung verlegt. Die Inbetriebnahme des Gesamtprojekts ist bis 2030 vorgesehen.

„Der Aufbau einer leistungsfähigen Wasserstoffinfrastruktur ist ein zentrales Element der Energiewende. Dass wir zu den ersten gehören, die hier baulich umsetzen, zeigt: Wir gestalten die Transformation aktiv, konkret und mutig mit", sagt Dirk Sattur, Vorstand der badenova.

BadenovaNetze übernimmt bei diesem Vorhaben als einer der wenigen Verteilnetzbetreiber bundesweit eine aktive Rolle im Aufbau des Wasserstoffkernnetzes und positioniert sich damit auf Augenhöhe mit den Fernleitungsnetzbetreibern. Diese Verzahnung von Fern- und Verteilnetzinfrastruktur gilt als entscheidend für die Entwicklung eines funktionierenden Wasserstoffmarkts.

Julie Bürkle-Weiss, Technische Geschäftsführerin von BadenovaNetze, betont: „Mit der Genehmigung des Kernnetzes und dem frühen Baustart nimmt der Wasserstoffhochlauf im Südwesten deutlich früher Fahrt auf als ursprünglich erwartet. Das schafft Planungssicherheit für Industrie und Kommunen und stärkt die langfristige Standortattraktivität am Hochrhein."

Bereits im Oktober 2024 wurden zwei zentrale badenova-Projekte — H2@Hochrhein und RHYn Interco — in das Wasserstoffkernnetz der Bundesrepublik aufgenommen. Perspektivisch sind auch grenzüberschreitende Anbindungen geplant: Eine Machbarkeitsvorstudie gemeinsam mit den Industriellen Werken Basel (IWB) untersucht aktuell mögliche Rheinquerungen und Netzanbindungen in die Schweiz.

Der Projektfortschritt ist auch das Ergebnis enger Abstimmung mit regionalen Akteuren. Besonders der Landkreis Waldshut sowie die Gemeinden Albbruck und Dogern haben den Vorbereitungsprozess aktiv begleitet. Landrat Dr. Martin Kistler hebt die strategische Bedeutung hervor: „Es ist ein starkes Signal für unseren Wirtschaftsstandort, dass der Bau des bundesweiten Wasserstoffnetzes in Baden-Württemberg am Hochrhein beginnt. Unsere energieintensiven Betriebe erhalten so eine klare Zukunftsperspektive."

In Zusammenarbeit mit Industrieunternehmen wie Evonik, RWE und Bosch engagiert sich badenova am Hochrhein in einer gemeinsamen Wasserstoffinitiative. Mit dem Aufbau des Wasserstoffnetzes setzt badenova einen der bislang größten Investitionsschritte in der Unternehmensgeschichte um.