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Baltikum

Elektrolyseur für erste Wasserstoff-Tankstelle in Litauen getestet

Der Elektrolyseur für die geplante grüne Wasserstofftankstelle im litauischen Hafen Klaipėda hat den Factory Acceptance Test (FAT) erfolgreich durchlaufen. Die Prüfung fand am Standort des Herstellers IMI Remosa in Cagliari, Italien, statt. Das berichtet der Projektentwickler UAB MT Group in einer Pressemitteilung. Nach Angaben von MT Group markiert der bestandene FAT einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Inbetriebnahme der Anlage.

Der Geschäftsführer des Hafens Klaipėda, Algis Latakas, war bei der Abnahme vor Ort. Vaidas Balčetis, Engineering Manager bei MT Group, betonte die enge Zusammenarbeit mit dem Hersteller: „Unser Engineering-Team hat eng mit IMI zusammengearbeitet, um sicherzustellen, dass die Elektrolyseur-Produktionsanlage höchsten Qualitäts- und Sicherheitsstandards entspricht."

Erstes Wasserstoff-Schiff schwimmt bereits

Die geplante Wasserstofftankstelle im Hafen von Klaipėda wird mit einem Polymer-Elektrolyt-Membran (PEM)-Elektrolyseur ausgestattet sein, der eine elektrische Leistung von 2,25 Megawatt aufweist. Diese Anlage soll jährlich etwa 127 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren. Der erzeugte Wasserstoff wird in stationären Tanks mit Drücken von 550 bar und 1.000 bar gespeichert, um eine zuverlässige Versorgung sicherzustellen, heißt es auf einer Projektvorstellung des Projektentwicklers.

Ein Teil des produzierten Wasserstoffs ist für den Hafenbetrieb vorgesehen, insbesondere für ein mit Brennstoffzellen betriebenes Abfallmanagement-Schiff. Dieses Schiff ist mit zwei Elektromotoren ausgestattet, die durch Brennstoffzellen und Batterien betrieben werden. Es wurde bereits Anfang des Jahres erstmals zu Wasser gelassen. Ein voller H2-Tank soll einen durchgehenden Betrieb von bis zu 36 Stunden ermöglichen.

Der verbleibende Wasserstoff soll für Schienen- und Straßenfahrzeuge genutzt werden. Einige im Hafen ansässige Unternehmen haben laut der MT Group bereits Interesse an der Nutzung des Wasserstoffs bekundet. Zukünftig sei auch die Betankung von Handelsschiffen geplant.

Die Anlage wird im Rahmen der EU-Initiative „Green Hydrogen" gefördert. Ziel sei es, die Wasserstoffinfrastruktur in Litauen auszubauen. Das Projekt im Hafen Klaipėda soll auch als Referenz für andere Vorhaben in der Region dienen. Die Inbetriebnahme der Tankstelle ist Teil der litauischen Strategie zur Förderung erneuerbarer Energien und zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors.