Fünf neue Wasserstofftankstellen sollen bis Ende 2025 entlang der Autobahnen rund um Mailand entstehen. Die erste Anlage wurde Anfang Juli in Carugate Est in Betrieb genommen. Das Projekt ist Teil einer Partnerschaft zwischen dem italienischen Energieunternehmen CPL Concordia, dem Autobahnbetreiber Milano Serravalle und dem deutschen Technologieanbieter Maximator Hydrogen. CPL Concordia übernimmt als Generalunternehmer die Gesamtverantwortung für Planung und Umsetzung. Milano Serravalle wird die Tankstellen betreiben. Die Autobahnen rund um Mailand gelten als zentrale Verkehrsadern für Norditalien und verbinden die Region mit dem Süden des Landes.
Wasserstoff-Technologie aus Deutschland
Maximator Hydrogen liefert für alle fünf Stationen die Verdichtertechnologie. Herzstück ist das sogenannte Max Compression System. Es handelt sich um ein hydraulisch angetriebenes System, das Wasserstoff auf bis zu 900 bar komprimiert. Ein zentrales Element ist der patentierte Automatische Dichtungswechsel (ASX), der den Austausch verschlissener Dichtungen automatisiert. Dies soll laut Unternehmen Wartungsaufwand und Ausfallzeiten reduzieren. „Unsere lokalen Partner vor Ort spielen eine Schlüsselrolle bei komplexen Infrastrukturprojekten wie diesem“, sagt René Himmelstein, Chief Sales Officer von Maximator Hydrogen. „Ihr Wissen über die Region, kombiniert mit ihrem Engagement für Qualität und Zuverlässigkeit, stellt sicher, dass wir leistungsstarke Systeme sowohl für Betreiber als auch für Endkunden liefern.“
Weitere Stationen in Planung
Nach der Inbetriebnahme der ersten Station in Carugate Est sollen im Laufe des Jahres vier weitere folgen: Carugate Ovest, Rho sowie zwei Stationen in Tortona (Ovest und Est). Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 50 Millionen Euro. Es wird durch das italienische Ministerium für Infrastruktur und nachhaltige Mobilität gefördert. CPL Concordia sieht in dem Projekt einen Beitrag zur emissionsarmen Mobilität in der Region. „Mit den fünf Stationen rund um Mailand setzt CPL Concordia ein klares Zeichen für die Förderung emissionsarmer Mobilität“, sagt Michele Gervasio, Technischer Direktor des Unternehmens. Die Projektpartner betonen, dass die Zusammenarbeit langfristig angelegt sei. Neben Maximator Hydrogen sind auch Maximator Italy, Connecto Srl und hyCharge Srl beteiligt. Sie unterstützen die Umsetzung vor Ort und sollen zur Etablierung einer Wasserstoffwirtschaft in Norditalien beitragen. Ziel sei es, eine flächendeckende Wasserstoffinfrastruktur in der wirtschaftsstarken Region Lombardei aufzubauen. Die Region gilt als industrielles Zentrum Italiens und spielt eine zentrale Rolle bei der Dekarbonisierung des Verkehrssektors.