Agfa und das flämische Forschungsinstitut VITO haben eine langfristige Kooperation zur Weiterentwicklung von Membranen für die Alkalwasserelektrolyse vereinbart. Eine neue Produktionsanlage für ZIRFON-Membranen soll bis zu 20 GW Elektrolyseleistung pro Jahr unterstützen.
Ziel der Partnerschaft ist die gemeinsame Entwicklung von Membranen der nächsten Generation, die die Effizienz von Elektrolyseuren steigern und die Produktionskosten für grünen Wasserstoff senken sollen. Im Fokus stehen dabei fortschrittliche poröse Membranen, die laut VITO eine höhere Leistungsfähigkeit und Skalierbarkeit ermöglichen sollen. Die Vereinbarung wurde im Beisein des flämischen Ministerpräsidenten Matthias Diependaele in der Agfa-Anlage im belgischen Mortsel geschlossen.
ZIRFON-Membranen für dynamische Betriebsbedingungen
Agfa produziert bereits seit mehreren Jahren ZIRFON-Membranen, die als Separatoren in alkalischen Elektrolyseuren eingesetzt werden. Diese gelten als besonders leistungsfähig unter dynamischen Betriebsbedingungen, wie sie bei der Nutzung erneuerbarer Energien auftreten. Die neue Produktionsanlage in Mortsel, deren Eröffnung noch für dieses Jahr geplant ist, soll die Kapazität deutlich erhöhen.
Nach Unternehmensangaben wird die neue Anlage durch den EU-Innovationsfonds gefördert und soll eine Produktionskapazität ermöglichen, die bis zu 20 GW Elektrolyseleistung pro Jahr unterstützt. Damit könnten jährlich bis zu 15 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen vermieden werden. Die Anlage soll den globalen Markt für industrielle grüne Wasserstoffprojekte beliefern.
Kombination aus wissenschaftlicher Expertise und industriellem Fachwissen für eine klimaneutrale Zukunft
Agfa und VITO arbeiten bereits seit 2007 gemeinsam an der Entwicklung von ZIRFON-Membranen. Vincent Wille, Präsident des Bereichs Digital Printing Solutions & Chemicals bei Agfa, erklärte: „Unsere gemeinsame Roadmap mit VITO, kombiniert mit unserer neuen Produktionskapazität, wird den Übergang zu einer radikal umweltfreundlicheren Welt erheblich beschleunigen.“
Auch Inge Neven, CEO von VITO, betonte die Bedeutung der Kooperation: „Gemeinsam kombinieren unsere beiden Organisationen wissenschaftliche Expertise und industrielles Fachwissen, um konkrete Lösungen für eine klimaneutrale Zukunft zu liefern.“