Der 20-Megawatt-PEM-Elektrolyseur von Air Liquide in Oberhausen hat im April als erste Anlage in Deutschland die RFNBO-Zertifizierung erhalten. RFNBO steht für „Renewable Fuels of Non-Biological Origin“.
Kunden können nun den dort produzierten Wasserstoff nach dem EU-Standard ISCC (International Sustainability & Carbon Certification) als erneuerbaren Kraftstoff handeln und als Beitrag zu den in Deutschland gesetzlich vorgeschriebenen Treibhausgas-Reduktionsquoten (THG) anrechnen. Dies ist besonders für Unternehmen aus den Bereichen Mobilität, Raffinerien und Chemie relevant.
Die Zertifizierung hat einen langen bürokratischen Vorlauf. Zunächst mussten drei Zertifizierungssysteme (CertifHy, ISCC EU, REDCertEU) von der Europäischen Union offiziell für die RFNBO-Zertifizierung anerkannt werden, was Ende 2024 geschah. Anfang 2025 folgte die Anerkennung durch das Umweltbundesamt in Deutschland. Dann folgte noch das Audit durch die Dekra Certification.
Die Besonderheit der Zertifizierung liegt darin, dass sie den Carbon Footprint entlang der gesamten Lieferkette berechnet – vom Produktionsort bis zur Wasserstofftankstelle für Mobilitätskunden.
Der Trailblazer-Elektrolyseur in Oberhausen wurde 2024 in Betrieb genommen und ist mit einer Produktionskapazität von bis zu 2.900 t erneuerbarem Wasserstoff pro Jahr die größte Produktionsanlage für klimaneutralen Wasserstoff in Deutschland, die an eine bestehende Infrastruktur angeschlossen ist.