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H2-Transport

Daimler Truck, HHLA und Kawasaki prüfen Importkette für Flüssigwasserstoff

Daimler Truck, die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und Kawasaki Heavy Industries haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um den Aufbau einer internationalen Lieferkette für grünen Flüssigwasserstoff (LH₂) zu prüfen. Die Vereinbarung wurde im Rahmen der Fachmesse „Hydrogen Technology World Expo“ in Hamburg geschlossen.

Ziel der Kooperation ist es, den Import von Flüssigwasserstoff aus Erzeugerländern nach Deutschland zu ermöglichen und Hamburg als zentrale Drehscheibe für die Weiterverteilung in das europäische Hinterland zu etablieren. In den kommenden Monaten wollen die Partner die logistischen Anforderungen für Umschlag, Lagerung und Weitertransport per Straße und Schiene analysieren.

Komplementäre Stärken entlang der Wertschöpfungskette

Die drei Unternehmen bringen unterschiedliche Kompetenzen in die Partnerschaft ein: HHLA als europäischer Logistikdienstleister mit Zugang zu einem weitreichenden Hinterlandnetz, Daimler Truck als Hersteller wasserstoffbetriebener Nutzfahrzeuge und Kawasaki Heavy Industries als Technologieanbieter für Flüssigwasserstoff-Infrastruktur.

Kawasaki verfügt nach eigenen Angaben über erprobte Technologien für Produktion, Lagerung, Transport und Entladung von LH₂. Das Unternehmen entwickelt derzeit Flüssigwasserstoff-Schiffe mit einer Kapazität von bis zu 160.000 Kubikmetern.

GenH2 Truck als Teil der Transportlösung

Daimler Truck sieht in der Partnerschaft einen Beitrag zur Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs. Der Mercedes-Benz GenH2 Truck, der mit Flüssigwasserstoff betrieben wird, soll künftig auch für den Weitertransport des importierten Wasserstoffs eingesetzt werden. „Unser Mercedes-Benz GenH2 Truck kann dabei nicht nur Abnehmer für grünen Flüssigwasserstoff werden, sondern auch den Weitertransport auf der Straße ermöglichen“, sagte Andreas Gorbach, Vorstand für Truck Technology bei Daimler Truck.

Seit 2021 testet Daimler Truck Prototypen des GenH2 Truck. 2023 absolvierte ein Fahrzeug eine 1.047 Kilometer lange Fahrt mit einer Tankfüllung unter realen Bedingungen. In einer ersten Erprobungsphase legten fünf Fahrzeuge gemeinsam über 225.000 Kilometer im Kundeneinsatz zurück. Eine zweite Testphase ist für 2026 geplant. Ab Ende 2026 soll eine Kleinserie von 100 Fahrzeugen im Werk Wörth produziert werden.

HHLA will Logistiknetz für Wasserstoff ausbauen

Die HHLA plant, ihr europäisches Logistiknetzwerk für den Wasserstofftransport zu nutzen. CFO Annette Walter betonte die Vorteile von Flüssigwasserstoff: „Er kann unabhängig von Pipelines transportiert werden – ein großer Vorteil für Mobilität, Logistik, Luftfahrt und insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen.“

HHLA arbeitet zudem an der Integration von Brennstoffzellen in Umschlaggeräte und Schwerlastfahrzeuge im Rahmen des Innovationsclusters „Clean Ports & Logistics“. Ziel ist es, Emissionen im Hafenbetrieb zu senken.