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Infrastruktur

Petition fordert Erhalt von Wasserstoff-Tankstellen

Die 14 Wasserstofftankstellen, die am 31. Dezember 2025 in Deutschland außer Betrieb gehen und dann zurückgebaut werden sollen, gehören zur sogenannten ersten Generation. Laut dem Betrieber H2Mobility betrifft das die Standorte Berlin-Rothenbachstraße, Biebelried, Braunschweig, Duisburg, Essen, Hasbergen, Ingolstadt, Kirchheim, Laatzen, Limburg, Lohfelden, Metzingen, Rheda-Wiedenbrück und Wendlingen. 

Die Petition kritisiert den Verlust insbesondere in Bezug auf den ineffizienten Einsatz von Fördermitteln. Viele dieser Tankstellen seien ab 2019 mit Fördermitteln der EU und des Bundes errichtet worden. Allein für die Station in Rheda-Wiedenbrück flossen demnach 600.000 Euro aus EU-Töpfen. Hochgerechnet ergebe sich für die 14 Standorte ein kofinanziertes Infrastrukturvolumen von mindestens 8,4 Millionen Euro. Da einige Anlagen größer dimensioniert seien, dürfe der tatsächliche Betrag deutlich höher liegen.

Frank Stuckstedte, Initiator der Petition gegen den Rückbau, kritisiert: „Es kann nicht sein, dass die Zukunft der Wasserstoff-Infrastruktur in Deutschland maßgeblich von der ökonomischen Entscheidung eines einzelnen Unternehmens abhängt. Hier geht es um eine politisch gewollte und geförderte Infrastruktur – das steht so in der Nationalen Wasserstoffstrategie 2023.“

Die geplante Stilllegung steht nach Einschätzung der Initiatoren im Widerspruch zur Nationalen Wasserstoffstrategie (NWS 2023) sowie zur EU-Verordnung über den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (AFIR). Diese fordert ein flächendeckendes Netz an Wasserstofftankstellen.

Kommunen, Entsorgungsunternehmen und private Nutzer warnten vor erheblichen Einschränkungen im Betrieb ihrer Fahrzeuge, so die Petition. In einigen Regionen würde die nächste verfügbare Tankstelle 70 bis 120 Kilometer entfernt liegen. Für kommunale Flotten sei ein regulärer Betrieb damit kaum noch möglich. H2 Mobility hatte die Schließung im November angekündigt und begründet diese damit, dass diese vor allem für einen Pkw-Markt gebaut worden seien, der aber nicht entstanden sei. Nun ließen sie sich nicht an die heutigen Anforderungen anpassen, zum Beispiel die höhere Speicherkapazität, die für Nutzfahrzeuge nötig sei.

Auch aus Sicht der Technologieentwicklung sieht Stuckstedte den Rückbau als problematisch. Im Gegensatz zu batterieelektrischen Antrieben habe Deutschland bei der Wasserstofftechnologie noch einen Vorsprung, den man mit dem Rückbau der Infrastruktur gefährde.

Die Petition fordert den Erhalt der betroffenen Standorte oder tragfähige Übergangslösungen, bis neue H2-Tankstellen nach AFIR-Standard verfügbar sind. Unterstützung kommt unter anderem von Dennis Hetmann, Wasserstoffkoordinator des Netzwerks HyConnect OWL, der die Petition öffentlich mitunterzeichnet hat. 

Zur Petition geht es hier:  www.openpetition.de/zpwdl