In Vilnius entsteht eine Anlage zur Produktion von grünem Wasserstoff, die künftig 16 Busse des öffentlichen Nahverkehrs antreiben soll. Am 29. April unterzeichneten die Stadtverwaltung von Vilnius, der Wärmeversorger Vilnius Heat Networks und das Energieinfrastrukturunternehmen MT Group einen EPC-Vertrag im Wert von rund 10 Millionen Euro für den Bau der Anlage.
Das Projekt wird zu 70% aus Strukturfonds der Europäischen Union finanziert. Die restlichen Kosten trägt die Stadtverwaltung Vilnius. Die Inbetriebnahme ist für die erste Hälfte des Jahres 2026 geplant.
"Unter Verwendung von Strom aus erneuerbaren Quellen wird die Anlage bis zu 3,45 Millionen Kubikmeter grünen Wasserstoff pro Jahr produzieren", erklärte Gerimantas Bakanas, CEO von Vilnius Heat Networks. "Das entspricht etwa 2.000 MWh an Wärmeenergie".
Der Einsatz von wasserstoffbetriebenen Bussen anstelle von Dieselfahrzeugen solle jährlich schätzungsweise 1.414 Tonnen CO₂-Emissionen einsparen. Die Wasserstoffanlage ist Teil eines umfassenderen Plans der Stadt, das städtische Verkehrssystem auf Nachhaltigkeit umzustellen.
"Vilnius wird zum baltischen Vorreiter in Sachen Wasserstoffenergie", sagte Bürgermeister Valdas Benkunskas. "Dieses Projekt ist die Antwort der Stadt auf die Klimakrise, ein Schritt hin zu einer saubereren Umwelt und einem intelligenteren Verkehrssystem".
Für Mindaugas Zakaras, CEO der MT Group, zeige dieses Projekt "wie strategische Ziele und eine politische Vision in eine reale, funktionale Infrastruktur umgesetzt werden können. Wir sind davon überzeugt, dass sie zum Maßstab für städtische Wasserstofflösungen in der gesamten Region werden wird."
Die MT Group ist auch Gründungspartner der globalen Green Energy Park-Initiative, einem Projekt zur Produktion von kostengünstigem grünem Wasserstoff, damit die Industrie dekarbonisiert und die Energieunabhängigkeit Europas gesichert werden kann.