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Infrastruktur

Hydrogen Valley Rhein-Ruhr bewirbt sich um 20 Millionen Euro EU-Förderung

Ein großes Potenzial für den Einsatz von grünem Wasserstoff liegt im Ruhrgebiet, das als historisch gewachsene Energieregion bereits über eine gut ausgebaute Infrastruktur verfügt und Standort für die Stahlproduktion und chemische Industrie ist. Das Hydrogen Valley-Projekt plant den Aufbau von 77 MW Elektrolysekapazität, die Anschaffung von Wasserstoff-Lkw und -Bussen sowie die Bau von Wasserstoff-Tankstellen für Nutzfahrzeuge. Zudem sollen mobile Prüfsysteme entwickelt und ein digitales Planungswerkzeug (Digital Twin) eingeführt werden.

Was 2021 als Vision im Kreishaus Grevenbroich begann, hat sich zu einem europäischen Großprojekt entwickelt. Dr. Dieter Ostermann, Vorstand des Wasserstoff-Hub Rhein-Kreis Neuss/Rheinland e.V., stellte damals gemeinsam mit CGI Deutschland, einem weltweit tätigen Anbieter für IT- und Business-Services, ein Konzept vor, das zunächst als kühn galt. "Es ging uns darum, mehr als nur Einzelprojekte zu fördern – wir wollten ein ganzheitliches Ökosystem schaffen: Produktion, Transport und Nutzung aus einer Hand", erklärt Ostermann.

Sechs regionale Wasserstoff-Vereine bilden das Rückgrat des Projekts: Wasserstoff Hub Rhein-Kreis Neuss/Rheinland e.V., Hydrogen Hub Aachen, HyCologne – Wasserstoff Region Rheinland e.V., Hy.Region.Rhein.Ruhr e.V., H2-Netzwerk-Ruhr e.V. und die Business Metropole Ruhr GmbH.

Aus dem Rhein-Kreis Neuss beteiligen sich Unternehmen wie die Rheinmetall AG, Zülow AG, die Neuss Düsseldorfer Häfen GmbH & Co. KG und die neoxid hydrogen AG mit eigenen Projekten. Die Berliner Unternehmensberatung Spilett unterstützte die Konzeptentwicklung, während der VGBE (technischer Verband der Energieanlagen-Betreiber) die Koordination des Antrags übernahm. Die Toyota Mobility Foundation finanzierte die Antragstellung.

Auch politische Unterstützung ist vorhanden: Staatssekretärin Silke Krebs vom Wirtschaftsministerium NRW übermittelte ein offizielles Befürwortungsschreiben. Das Projekt steht zudem im Einklang mit dem aktuellen Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD.

"Dass sich Akteure aus dem gesamten Rheinland und Ruhrgebiet zusammentun, ist ein starkes wirtschaftliches und politisches Signal", betont Ostermann. "Strukturwandel gelingt nur im Schulterschluss – und Wasserstoff ist dabei der Schlüssel."

Die Laufzeit des Projekts ist für den Zeitraum 2026 bis 2030 vorgesehen. Die Förderung wird im Rahmen des EU-Programms Horizon Europe (Call: HORIZON-JU-CLEANH2-2025-06-01) und der Clean Hydrogen Joint Undertaking beantragt, die gezielt Projekte zur Entwicklung einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft in Europa unterstützt.

Mehr Infos unter: https://www.h2-hub-rheinland.de/