Unter dem Namen „Desertec Industrial Initiative“ unternahm eine Reihe deutscher Industrie-Konzerne im Jahr 2009 einen Anlauf für die Stromerzeugung in Nordafrika. Doch schon wenige Jahre später zerfiel das Konsortium. Das Kernteam verfolgte die Idee jedoch weiter und vernetzte sich mit Unternehmen aus der Region „Middle East and North Africa“, kurz MENA. Aus der Desertec Industrial Initiative wurde die Dii Desertec Energy GmbH, die ihre Aktivitäten immer mehr in das neue Büro in Dubai verlagerte. Im Bericht „A Green Revolution – A Socio Economic Perspective on Renewables and Hydrogen in the MENA Region“ geht Dii auch auf die Themen Arbeitsplätze, lokale Wertschöpfung und Wasserknappheit ein.
Hier ein Überblick der Top 7 aus der MENA-Region.
Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) haben 2023 eine Wasserstoff-Strategie veröffentlicht, die „National Hydrogen Strategy 2050“. Diese sieht die folgenden Zielmarken vor: 1,4 Mt (46,7 TWh) jährliche Wasserstoff-Produktion bis 2031, 7,5 Mt (250 TWh) bis 2040 und 15 Mt (500 TWh) bis 2050.
Oman hat in der Strategie „Green Hydrogen in Oman“ aus dem Jahr 2022 seine Wasserstoffziele beschrieben. Für das Jahr 2030 peilt das Land 1 bis 1,25 Mt (33,3 bis 41,7 TWh) Wasserstoff jährlich an, 2040 sollen es 3,25 bis 3,75 Mt (108,3 bis 125 TWh) pro Jahr sein. Im Jahr 2050 will Oman jährlich 7,5 bis 8,5 Mt (250 bis 283,3 TWh) Wasserstoff produzieren.
Die Wasserstoff-Strategie von Tunesien heißt „H2Vert.TUN-Green hydrogen strategy“ und stammt aus dem Jahr 2023. Sie geht für 2030 von 0,32 Mt (10,7 TWh) Wasserstoff-Produktion aus. Diese steigt auf 1,1 Mt (36,7 TWh) im Jahr 2035, dann auf 2,1 Mt (70 TWh) im Jahr 2040. Bis 2050 sollen es 8,3 Mt (276,6 TWh) werden. Dann ist erstmals auch eine Zahl für den Export genannt, nämlich 6 Mt (200 TWh).
Marokko hat seine Wasserstoff-Pläne in zwei Dokumenten konkretisiert, der „Feuille de Route de l’Hydrogène Vert“ von 2021 und der „Morocco Offer“ von 2024. Der Fahrplan sieht drei Stufen vor. Bis 2030 will Marokko 0,4 Mt (13,9 TWh) Wasserstoff produzieren, davon 0,3 Mt (10,3 TWh) für den Export. Im Jahr 2040 sollen es 2 Mt (67 TWh) sein, davon 1,4 Mt (45,9 TWh) für den Export. Bis 2050 soll die Wasserstoff-Erzeugung in Marokko auf 4,6 Mt (153,9 TWh) steigen, davon 3,4 Mt (114,7 TWh) für den Export.
Algerien hat 2023 eine Wasserstoff-Strategie beschlossen, die „Stratégie Nationale de Développement de l’Hydrogène en Algérie“. Bis 2040 will das Land 1,2 Mt (40 TWh) Wasserstoff jährlich exportieren. Davon sollen 0,9 Mt (30 TWh) für den Export bestimmt sein und 0,3 Mt (10 TWh) für die lokale Nutzung.
Mauretanien beschloss im Jahr 2022 die „Feuille de route poir l’Industrie d’hydrogéne à faible empreinte de carbone en Mauritanie“. Demnach sollen dort im Jahr 2050 6,46 Mt (215,3 TWh) Wasserstoff jährlich produziert werden, davon 4,3 Mt (143,3) für den Export. Für 2040 ist keine Zahl genannt.
Ägypten hat eine Wasserstoff-Strategie angekündigt, aber noch nicht veröffentlicht. Es hat aber 2023 eine Strategie für erneuerbare Energien veröffentlicht.