Der französische Wasserstoffproduzent Lhyfe hat seine erste Crowdfunding-Kampagne abgeschlossen. Über die Plattform Lita.co beteiligten sich rund 1.200 Privatpersonen mit Beträgen zwischen 300 und 75.000 Euro. Insgesamt kamen 2,5 Millionen Euro zusammen. Die Mittel fließen in vier bestehende oder geplante Produktionsstandorte in Frankreich und Deutschland.
Nach Angaben von Lhyfe handelt es sich um die erste erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne im europäischen Wasserstoffsektor. Die durchschnittliche Beteiligung bei vergleichbaren Kampagnen auf Lita.co liegt bei rund 320 Personen und 0,5 Millionen Euro. Lhyfe übertraf diese Werte deutlich.
Die Investoren erhalten für ihre Beteiligung eine festverzinsliche Anleihe. Ziel der Kampagne war es, Bürger direkt in die Energiewende einzubinden und die lokale Produktion von grünem Wasserstoff zu fördern. „Wir glauben, dass es wichtig ist, Bürgern die Möglichkeit zu geben, sich an der Entwicklung dieser neuen, sauberen Energiequelle zu beteiligen“, sagte Lhyfe-Gründer und CEO Matthieu Guesné.
Lhyfe betreibt derzeit vier Onshore-Produktionsstandorte in Frankreich und Deutschland mit einer Gesamtkapazität von über 20 Megawatt. Die tägliche Produktionsmenge liegt bei bis zu neun Tonnen grünem Wasserstoff. Ein weiterer Standort mit 100 Megawatt Leistung ist in Planung. Im Jahr 2024 vervierfachte das Unternehmen seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr auf 5,1 Millionen Euro.
Zur Finanzierung seiner Expansion setzt Lhyfe auf eine Kombination aus Eigenkapital, Fördermitteln und Bankkrediten. Seit der Gründung im Jahr 2017 hat das Unternehmen rund 184 Millionen Euro Eigenkapital eingeworben. Hinzu kommen etwa 240 Millionen Euro an Fördergeldern, darunter 149 Millionen Euro für das 100-Megawatt-Projekt „Green Horizon“ bei Le Havre. Weitere 78 Millionen Euro wurden über Bankfinanzierungen gesichert.
Lhyfe wurde 2017 gegründet und ist in zwölf europäischen Ländern aktiv. Das Unternehmen beschäftigt derzeit knapp 200 Mitarbeiter. Es betreibt unter anderem die weltweit erste industrielle Wasserstoffanlage, die direkt mit einem Windpark verbunden ist, sowie eine Offshore-Pilotanlage zur Wasserstoffproduktion.