Bereits seit März 2025 werden an dem Standort Schlüsselkomponenten für die Erzeugung von grünem Wasserstoff hergestellt. Dazu zählen Elektrolyse-Stacks und Phasenseparatoren, die anschließend Drucktests und Qualitätskontrollen unterzogen werden. Die Produktion kann je nach Kundennachfrage flexibel hochgefahren werden, heißt es von Andritz.
Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt, der zur Eröffnung angereist war, nannte die Fabrik ein „klares Signal für Wertschöpfung und Zukunftssicherheit in Thüringen“. Wasserstoff sei nicht nur ein Energieträger, sondern auch „ein Speicher und ein Katalysator für industrielle Erneuerung.“
Die Gigafactory befindet sich an einem Standort mit langer Tradition im Schwermaschinenbau, wo Andritz Schuler bereits seit vielen Jahren Pressen fertigt. Von den insgesamt 350 Beschäftigten in Erfurt sollen künftig etwa 100 in der Elektrolyseur-Produktion tätig sein. Von dieser Infrastruktur und Kompetenz aus dem Schwermaschinenbau profitiere man nun, sagt der Andritz-Vorstandsvorsitzende Joachim Schönbeck. Die zentrale Lage Erfurts in Europa biete logistische Vorteile für die Auslieferung der Elektrolyseure zu Projektstandorten auf dem gesamten Kontinent.
Die ersten in der neuen Fabrik hergestellten Elektrolyseure sind für die 100-MW-Wasserstoffanlage der Salzgitter AG bestimmt. Diese soll für eine CO2-arme Stahlproduktion eingesetzt werden.
Die Technologie der in Erfurt produzierten Elektrolyseure basiert auf Entwicklungen des Andritz-Partners HydrogenPro. Alle in Erfurt gefertigten Produkte für grünen Wasserstoff sind CE-zertifiziert und erfüllen die europäischen Sicherheits- und Leistungsstandards.
Erst vor Kurzem ging ebenfalls in Thüringen die Pilotfertigung von Thyssenkrupp Nucera und Fraunhofer IKTS für SOEC-Elektrolyse-Stacks in Betrieb, wie HZwei berichtete.