Eine Allianz aus über 30 Unternehmen der Energie-, Automobil- und Wasserstofftechnologiebranche hat sich mit einem Appell an die Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedstaaten gewandt. In einem gemeinsamen Schreiben fordern die CEOs der beteiligten Firmen, Wasserstoffmobilität als festen Bestandteil in die europäischen Strategien für saubere Mobilität und Industrie zu integrieren. Der Brief wurde am 2. Juli 2025 veröffentlicht und richtet sich unter anderem an Bundeskanzler Friedrich Merz sowie seine Amtskolleginnen und -kollegen in der EU.
Zu den Unterzeichnern zählen unter anderem Air Liquide, BMW, Bosch, Daimler Truck, Hyundai, Linde, Toyota, Volvo Group und Westport Fuel Systems. Auch Zulieferer und Technologieanbieter wie Ballard Power Systems, EKPO Fuel Cell Technologies, Heraeus Precious Metals, Johnson Matthey und Symbio gehören zur Allianz.
Die Unternehmen betonen drei Hauptgründe für ihre Forderung:
Erstens sei Wasserstoffmobilität ein strategischer Imperativ. Sie ergänze batterieelektrische Antriebe und ermögliche eine diversifizierte, resiliente und kosteneffiziente Dekarbonisierung des Verkehrs. Laut der Allianz könnten durch den parallelen Aufbau zweier Infrastrukturen – batterieelektrisch und wasserstoffbasiert – bis 2050 europaweit 300 bis 500 Milliarden Euro an Infrastrukturkosten eingespart werden.
Zweitens sehen die Unternehmen in der Wasserstoffmobilität einen Wachstumsmotor für Industrie und Beschäftigung. Die bestehende industrielle Basis Europas könne genutzt werden, um eine führende Rolle in der Wasserstofftechnologie einzunehmen. Bis 2030 könnten laut Einschätzung der Allianz bis zu 500.000 neue Arbeitsplätze entstehen.
Drittens ermögliche Wasserstoff laut dem Schreiben wichtige Synergien im Energiesystem. Er könne Nachfrage bündeln, schwer zu dekarbonisierende Sektoren unterstützen und die Verschwendung erneuerbarer Energie verringern.
Forderung nach politischem Rahmen
Die CEOs warnen, dass die Entwicklung der Wasserstoffmobilität in Europa ins Stocken geraten könnte, wenn keine gezielten politischen Maßnahmen ergriffen werden. Sie fordern einen besser koordinierten und pragmatischen politischen Rahmen, um Investitionen zu mobilisieren und den Ausbau der Infrastruktur zu beschleunigen. Wasserstoffmobilität müsse in zentrale Programme wie den EU-Investitionsplan für nachhaltige Mobilität im Rahmen des Clean Industrial Deal integriert werden. Zudem könne eine Vereinfachung der EU-Vorschriften helfen, Kosten und Komplexität beim Aufbau der Infrastruktur zu senken. Die vollständige Liste der unterzeichnenden Unternehmen sowie weitere Informationen sind auf der Website der Allianz unter globalh2mobilityalliance.org abrufbar.