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Beitrag von Alexandra Fedorska

27. November 2022

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Die Wasserstoffproduktion in Rumänien

Während die meisten Länder im Westen Europas längst ihre Strategien zur Wasserstoffgewinnung ausformuliert und veröffentlicht haben, bleibt der südosteuropäische Mitgliedstaat der Europäischen Union diesen Schritt bisher schuldig. Die rumänische Regierung will ihre Wasserstoffstrategie erst im Jahr 2023 bekanntgeben. Die Voraussetzungen für die Erzeugung von CO2-freiem Wasserstoff sind ausgesprochen gut, da Rumänien einen beeindruckend klimafreundlichen Energiemix hat.

Mehr als 30 Prozent des in Rumänien verbrauchten Stroms wurden im Jahr 2021 durch Wasserkraft erzeugt. Fast 20 Prozent der Elektrizitätsproduktion stammen aus Kernkraftwerken. Mit über elf Prozent übernimmt darüber hinaus die Windkraft einen bedeutenden Anteil, der zudem mit enormer Dynamik wächst.

Auch ohne eine entsprechende nationale Strategie wird in Rumänien bislang bereits an der Entwicklung von Wasserstoff gearbeitet. Dabei wird die Infrastruktur von der Drei-Meere-Initiative (3SI – Three Seas Initiative) unterstützt. Die Drei-Meere-Initiative ist seit 2016 in allen Staaten zwischen der Ostsee, dem Schwarzen Meer und der Adria aktiv. Das Ziel ist die gemeinsame Umsetzung von wichtigen Infrastrukturvorhaben, die die Region ökonomisch vernetzen und voranbringen können.

Unter anderem hilft 3SI dem rumänischen Netzbetreiber Hidroelectrica Romania bei der Gründung einer Projektgesellschaft für den Bau von Wasserstoffpipelines. Darüber hinaus arbeitet Hidroelectrica in dem Projekt Green Hydrogen @ Blue Danube mit Österreich zusammen (s. Abb. 1). Im Rahmen dieses von der Europäischen Kommission geförderten IPCEI-Vorhabens (Important Projects of Common European Interest) sollen die Donauanrainerstaaten und Südosteuropa entlang der Donau und in Südosteuropa mit grünem Wasserstoff versorgt werden. Unter anderem sind auch das österreichische Stromunternehmen VERBUND sowie Hydrogenious LOHC Technologies aus Deutschland involviert.

Eine Vielzahl von Einzelinitiativen

Bereits im Jahr 2009 wurden in Rumänien das Nationale Forschungs- und Entwicklungsinstitut für Kryogen- und Isotopentechnologien Ramnicu Valcea (ICSI) sowie das Nationale Zentrum für Wasserstoff und Brennstoffzellen (CNHPC) gegründet. Sie haben den Auftrag, wasserstoffbasierte Energietechnologien einzuführen, zu entwickeln und zu verbreiten. Die Erfolge dieser Initiativen blieben aber übersichtlich. Bis dato haben die Forscher vom ICSI zwei Elektroauto-Prototypen, die mit Brennstoffzellen angetrieben werden und eine maximale Reichweite von etwa 320 km aufweisen, entwickelt.

Für die ersten 100 MW an Produktionsleistung für grünen Wasserstoff sind 115 Mio. Euro an Fördermitteln vorgesehen. Diese Gelder sind Bestandteil des nationalen Wiederaufbauprogramms Național de Redresare și Reziliență (PNNR). In Rumänien arbeiten die Branchenriesen Hidroelectrica, Romgaz (SNG), OMV Petrom (SNP), Liberty Galați und gleich mehrere Windenergieproduzenten an den Möglichkeiten, grünen Wasserstoff zu produzieren.

Kategorien: 2022 | Allgemein
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