Was man über Nikola Motors hört, ist häufig sehr negativ, da viele Analysten den Shortsellern Glauben schenken, dass es bei dem Lkw-Hersteller nicht mit rechten Dingen zugegangen sei. Der Abtritt des Vorstandsvorsitzenden hat für weitere Verunsicherung gesorgt. Sollte man Nikola aber nicht ganz anders sehen, so wie man es vor Jahren auch bei Tesla gemacht hat?
USA
Ballard Power – Bought Deal über 350 Mio. US-$
Das ist eine gute Nachricht: Ballard Power wurde angeboten, neue Aktien zu einem wertmässigen Volumen von 350 Mio. US-$ auszugeben. Investmentbanken wie Raymond James haben diese Offerte gemacht, die Ballard sofort angenommen hat. Ging es erst um 250 Mio. US-$, so wurde dieser Betrag innerhalb eines Tages auf 350 Mio. US-$ aufgrund der hohen Nachfrage aufgestockt. Aber dieser Betrag kann noch auf über 400 Mio. US-$ steigen, da es eine Zusatzoption gibt. Der Ausgabekurs: 19,25 US-$. Dies zeigt, dass die Börse Unternehmen wie Ballard in den Fokus genommen hat, zumal weltweit viele Aktivitäten rund um Wasserstoff und die Brennstoffzelle in der Umsetzung sind und an Fahrt gewinnen.
Ballard steht am “Inflection Point“
Die aktuellen Zahlen von Ballard sind das Eine, die Aussichten etwas Anderes. Zuerst zu den Zahlen für das dritte Quartal: 25,6 Mio. US-$ Umsatz waren am unteren Rand der Erwartungen aber nicht sehr aussagefähig. Der Verlust von 11,2 Mio. US-$ bzw. 0,05 US-$ pro Aktie sind hohen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sowie anteilig unter anderem den Anlaufverlusten in China in Höhe von 2,8 Mio. US-$ im Berichtsquartal geschuldet. Eindeutig negative Auswirkungen auf die Aktivitäten des Unternehmens hat Covid-19, da a) die Reisetätigkeit eingeschränkt war/ist und b) mancher Auftrag verzögert abgegeben wird.
Ballard profitiert von den Entwicklungen in China
Ballard Power scheint mit Weichai den richtigen Partner in China gewählt zu haben. Die gemeinsame Produktion der LCS-Stacks läuft demnächst (Juni/Juli?) an. Bushersteller wie Asiastar, Sinotruck, Yutong oder Zhongtong wurden bereits als OEM gewonnen. Das Venture zwischen Daimler Truck und der Volvo Group – getrieben durch den chinesischen Automobilhersteller Geely (Groß- bzw. Einzelaktionär) – zeigt die Richtung, in die es gehen wird – zu Lkw und Bussen. Batterien sind da keine geeigneten Lösungen, da Lastwagen vor allem auf der Langstrecke unterwegs sind. Meiner Meinung nach sollte das Joint-Venture auf die Ballard-Stacks setzen, da eine eigene Entwicklung so gar keinen Sinn macht, wenn man an die Fertigungstiefe denkt.
Tesla – kräftige Kursreaktion nach scharfem Einbruch
170 US-$ und damit gut 30 US-$ tiefer, als ich erwartet hatte (200 US-$), markieren den tiefsten Kurs der Aktie von Tesla in der jüngeren Vergangenheit, bevor es zu dem starken Rebound auf über 260 US-$ kam – bis die wieder enttäuschenden Zahlen für das zweite Quartal 2019 den Rückwärtsgang im Kurs einleiteten.
Wasserstoff in der Luftfahrt

Nicht nur für unbemannte Fluggeräte wird an Brennstoffzellenantrieben gearbeitet, auch bei der Personenbeförderung wird Wasserstoff zunehmend ein Thema. Die US-Weltraumbehörde NASA konstruiert beispielsweise gemeinsam mit der Ingenieurschule der University of Illinois Elektroflugzeuge, die flüssigen Wasserstoff und Brennstoffzellen verwenden.
USA: Mehr FuE-Gelder als erwartet
Nikola, der Entwickler von Klasse-8-Lastwagen mit Brennstoffzellen-Range-Extender, hat einen Auftrag von Budweiser über 800 Einheiten vermeldet und zudem Tesla Motors wegen Patentrechtsverletzungen auf 2 Mrd. US-$ verklagt. Nikolas Meldung sorgte für so viel Aufmerksamkeit, dass auch Federal Express eine Mitteilung über den Erhalt eines Brennstoffzellen-Lieferwagens herausgab.
Trumps Steuerpläne verunsichern Brennstoffzellen-Branche
Der Trend der Trump-Regierung in Richtung fossiler Energieträger hat sich im vierten Quartal nochmals verstärkt. Das Energieministerium schlug beispielsweise vor, dass konventionelle Kraftwerke einen garantierten Strompreis erhalten sollen, um darüber die Grundlastabsicherung gewährleisten zu können. Die Environmental Protection Agency (EPA) setzt sich zudem dafür ein, den Clean Power Plan zu überarbeiten und möglicherweise zu streichen.
Plug Power – Erwartungen versus Realitäten
Plug Power enttäuschte mit dem Ergebnis für das dritte Quartal, auch wenn der Ausblick – so die Firmenangaben – sehr gut sei. Großkunden wie Walmart und Amazon lassen grüßen. Wir sprechen hier über Auftragsvolumina von über US-$ 600 Mio. in den kommenden Jahren. 2.753 GenDrive-Systeme für die Umrüstung von Gabelstaplern wurden in der Berichtszeit ausgeliefert
Drei neue Wasserstoff-Stationen im Süden
Der Hochlauf bei der Errichtung neuer Wasserstofftankstellen geht weiter voran. So gingen am 31. Juli 2017 eine H2-Station in Sindelfingen an der Autobahn A81 und eine an der A8 in Pforzheim in Betrieb. Die Shell-Tankstelle südwestlich von Stuttgart steht in unmittelbarer Nähe zum Daimler-Fahrzeugwerk, in dem das Konzernforschungs- und Entwicklungszentrum des schwäbischen Automobilbauers angesiedelt ist, das sich mit der Entwicklung von Brennstoffzellenfahrzeugen beschäftigt.