Während der European Hydrogen Week in Brüssel hat die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, Anfang Dezember 2021 die Führungsrolle Europas beim Ausbau der Produktion von sauberem Wasserstoff bekräftigt. Sie erklärte den fast 2.000 registrierten TeilnehmerInnen: „Dies ist zweifellos ein globales Unterfangen, aber ich möchte, dass Europa das Rennen anführt.“
Wenn das so gewollt war, könnte es eine strategische Meisterleistung werden: Hinauszögern der Präsentation der Nationalen Wasserstoffstrategie (NWS) bis zum Juni 2020 – bis kurz vor der Jahresmitte Deutschland die EU-Ratspräsidentschaft übernimmt. Dann auf europäischer Ebene den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft zu einem Schwerpunktthema machen und gemeinsam mit der Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen einen Green Deal aushandeln, der die Wirtschaft – und vielleicht auch die Umwelt – wieder auf die Beine bringt. Sollte hierbei ein halbwegs nachhaltiges Energiekonzept für Europa herauskommen, könnte sich diesen Erfolg die deutsche Regierungskoalition auf die Fahnen schreiben und damit merklich gestärkt in den Bundestagswahlkampf 2021 ziehen, ohne sonderlich viel Angst vor den Grünen haben zu müssen.