Die Integration von Siemens Gamesa wird kein Schnellschuss. Somit werden die anteiligen Verluste noch über mehrere Quartale die Ergebnisse des Mutterkonzerns Siemens Energy belasten, bis Ergebnisse aus der Reorganisation, der Einkaufskraftbündelung (Kostensenkungspotentiale) und anderem in besseren Zahlen ihren Ausdruck finden, so unsere Analyse. Denn letztendlich zählen die Wachstumsimpulse des Gesamtkonzerns, und diese können besser nicht sein, bezieht man sich nur auf den Themenkomplex Wasserstoff.
Siemens Energy
Siemens Energy baut in Berlin
Die Bundeshauptstadt wird auch für die Wasserstoffbranche immer wichtiger – auch als Industriestandort. So gab die Siemens Energy AG Ende März 2022 bekannt, dass die Fertigung ihrer Elektrolyseure an ihrem Standort an der Huttenstraße in Berlin-Moabit erfolgen wird. Ab 2023 sollen dort Elektrolysekapazitäten im Gigawattmaßstab produziert werden.
Herdan entwickelt jetzt e-Fuel-Projekte

Thorsten Herdan hat acht Jahre lang für das Bundeswirtschaftsministerium gearbeitet – jetzt wechselt er zu HIF Global. Bis Januar 2022 dauerte das Gastspiel des Maschinenbau-Ingenieurs in der Politik. Mitte Mai ernannte der Entwickler von e-Fuel-Projekten Herdan zum Geschäftsführer von HIF EMEA.
Siemens Energy – Endlich finaler Schritt bei Siemens Gamesa
Nun ist es doch noch zu dem finalen Schritt bei der verlustreichen Siemens Gamesa gekommen: Siemens Energy wird die 67,1-%-Tochtergesellschaft, wie zu erwarten war, voll integrieren. Die Mutter kauft für 18,05 Euro pro Aktie die restlichen Aktien via Übernahmeangebot auf. Als Zwischenfinanzierung wurde ein Kredit in Höhe von 4 Mrd. Euro aufgenommen, wobei dieser sicherlich durch die Ausgabe eigener Aktien – man spricht von bis zu 2,5 Mrd. Euro – refinanziert wird. Nun kann – wie es so schön in einigen Kommentaren heißt – durchgegriffen werden, da wohl nicht alle Zahlen bei der Tochter so transparent waren und nun manche Kalkulation überdacht wird.
Siemens Energy – noch im Tal der Tränen
Die Siemens-Tochter Gamesa scheint noch immer nicht über den Berg zu sein, sieht man auf den gewaltigen Verlustbeitrag (minus 627 Mio. Euro), den dieses Unternehmen dem Mutterkonzern beschert (Gesamtminus von 560 Mio. Euro). Onshore-Wind gilt als Problembereich, dazu kommen Fehlkalkulationen und Lieferkettenprobleme. Deswegen wird darauf spekuliert, dieses Tochterunternehmen via Aktientausch voll einzugliedern oder zu sanieren, was sich u. a. in Form einer Neuausrichtung oder gar Abspaltung umsetzen lassen könnte. Eventuell ist auch eine Teilfusion mit einem Wettbewerber möglich.
Weitere Kooperation mit Dubai
Trotz zweifelhafter Erfahrungen mit Staaten der MENA-Region (Middle East and North Africa) haben im November 2021 die deutsche Bundesregierung und die Vereinigten Arabischen Emirate eine Absichtserklärung mit dem Ziel der Gründung einer emiratisch-deutschen Taskforce für Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe unterzeichnet. Andreas Feicht, ehemaliger Staatssekretär des Bundeswirtschaftsministers, und Suhail Al Mazrouei, Energieminister der VAE, besiegelten in … Weiterlesen
Siemens Energy – Immer noch interessantes Einstiegsniveau
Liest man über all die Großprojekte in Sachen Wasserstoff, die da auf den Weg gebracht werden, kommt man unschwer an Siemens Energy vorbei. Aufträge wie jüngst im Wert von 700 Mio. Euro sollten an der Tagesordnung sein. Auch die Probleme der Windkrafttochter Gamesa sehen lösbar aus, da der Markt unabhängig von kurzfristigen Problemen (Preiserhöhungen bei Rohstoffen und Zulieferteilen) stark wächst. Hier würde ich dem Unternehmen den Vorschlag machen, Windanlagen in bestehende Projekte und Angebote via PPA von vornherein zu integrieren. Dann könnte man eine Anlage aus einer anderen Ertragssicht und Marge sehen.