Die Post braucht Brennstoffzellen

Die Post braucht Brennstoffzellen

Gerdes

Jürgen Gerdes, © Deutsche Post


Mit batteriebetriebenen Autos hat StreetScooter bereits bewiesen, dass diese alltagstauglich und auch wirtschaftlich sind. Nun bereitet das Aachener Unternehmen den nächsten Schritt vor und plant, mit Brennstoffzellen die Reichweite seiner Elektroautos zu erhöhen. Dafür wurde an der Hochschule Aachen ein Modell entwickelt, das eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern gewährleisten soll. (mehr …)

Brennstoffzellenbetriebenes Zulieferfahrrad für die Post

Brennstoffzellenbetriebenes Zulieferfahrrad für die Post

14. März 2007 – Vielerorts sind Postboten emsig strampelnd mit einem Fahrrad unterwegs. Damit diese Art der Fortbewegung zukünftig nicht mehr so anstrengend ist, hat die Hercules GmbH & Co KG aus Neuhof mit der Clean Mobile GmbH aus München ein elektrisches Zustellfahrzeug entwickelt, das zusätzlichen Schub aus einem Brennstoffzellensystem erhält. Vorgestellt wurde dieser fahrfähige Prototyp mit Anhänger erstmals Anfang März während der Post Liberal Messe in Ludwigshafen.
In dem Anhänger installierte Clean Mobil ein Brennstoffzellensystem inklusive eines Elektromotors sowie einer patentierten Steuerung in die Bodengruppe. Der Energiewandler, eine Direkt-Methanol-Brennstoffzelle (DMFC, 180 W), stammt von der SFC Smart Fuel Cell AG aus München. In ihr wird der flüssige Treibstoff Methanol genutzt, um elektrische Energie für den Betrieb des E-Motors zu erzeugen. Dieser liefert 1,5 kW Maximalleistung und 200 W im Dauerbetrieb. Als Emissionen entstehen Wasserdampf und geringe Menge CO2.

Mit einem Liter Methanol kann eine Reichweite von 200 km erreicht werden. Wenn ausreichend Reservekartuschen mittransportiert werden, besteht keine Reichweitenbegrenzung. Das entsprechende Postfahrrad wurde speziell für den Zustellbetrieb optimiert. Es soll später mal zusätzlich zum Fahrer eine Nutzlast von bis zu 120 kg transportieren können. Im Anhänger sollen insgesamt vier Postkörbe Platz finden (Nutzlast: 80 kg).

Die Projektpartner erhoffen sich von diesem Gespann eine Vereinfachung des Zustellbetriebs. Insbesondere in größeren Zustellkreisen kann auf Ersatzbatterien oder Zwischenstopps zum Aufladen von Batterien verzichtet werden.

Marktreife soll die Antriebseinheit im Herbst 2007 erlangen.

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E-Paketdienst in Berlin

E-Paketdienst in Berlin

Schritt für Schritt werden immer mehr Elektroautos auf die Straße gebracht. So zum Beispiel in der Bundeshauptstadt, wo Ende Januar 2011 insgesamt fünf neue elektrisch betriebene Paketfahrzeuge ihren Betrieb im Kurier-, Express- und Paketdienst aufnahmen. Die Deutschen Post (DHL) greift dabei auf drei mit Natriumchlorid-Nickel-Batterien ausgestattete Fahrzeuge zu, so genannte Daily Electrics. Diese 3,5-Tonner basieren auf dem Daily 35 S von Iveco und verfügen über einen wassergekühlten Drehstrom-Asynchronmotor (Nennleistung: 30 kW). Die Spedition Meyer & Meyer setzt auf zwei 11-Tonner, die von dem niederländischen Fahrzeughersteller AGV umgerüstet wurden.
Die Fahrzeuge gehören zum Projekt E-Stadtlogistik, das Teil der „Modellregion Elektromobilität Berlin/Potsdam“ ist (s. HZwei-Heft Apr. 2010). Mit ihnen soll der Alltagseinsatz im Zustelldienst erprobt werden. Dazu gehören auch die Freigabe des nächtlichen Lieferverkehrs und die Nutzung spezieller Fahrspuren für Elektrofahrzeuge. Peter Ramsauer, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, überreichte die Förderbescheide über insgesamt 1,3 Mio. Euro an DHL, Spedition Meyer & Meyer sowie die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung und erklärte, dass damit jetzt sämtliche der rund 200 Einzelprojekte in den acht Modellregionen angelaufen seien. Kaufanreizen erteilte er erneut eine Absage: „Unsere Steuermilliarden investiere ich lieber in den Erhalt der Infrastruktur, denn was nützt mir das beste Elektroauto, wenn es über marode Straßen holpert?“ Dem entgegnete Daimler-Entwicklungsvorstand Thomas Weber laut Nachrichtenagentur dpa-AFX: „Ohne Marktanreizsysteme wird das Ziel, bis 2020 eine Million Autos auf Deutschlands Straßen zu haben, nicht erreichbar sein.“
Ein weiterer Praxistest in Berlin läuft seit Mitte Februar 2011 mit Almuth Hartwig-Tiedt, der Staatssekretärin in der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen. Sie testet für drei Monate die Alltagstauglichkeit eines Stromos als Elektro-Dienstwagen. In einem Blog berichtet die Staatssekretärin in dieser Zeit über ihre Erfahrungen – und einige Probleme innerhalb der ersten Tage (http://blog.emo-berlin.de). Gernot Lobenberg, Leiter der Berliner Agentur für Elektromobilität eMO, erklärte: „Der aktuelle Feldversuch wird uns wichtige Informationen über Praxistauglichkeit von Elektroautos und die entsprechende Infrastruktur in Berlin liefern.“

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