Posener Regionalflughafen hebt mit Wasserstoff ab

Posener Regionalflughafen hebt mit Wasserstoff ab

Der geschäftsführende Direktor des Posener Regionalflughafens Ławica Marcin Drzycimski hat im Rahmen der diesjährigen Wasserstoffmesse H2Poland in Poznań bestätigt, dass der Flughafen in die Produktion und Distribution von Wasserstoff investieren will. Ziel ist, die Klimabilanz zu verbessern. „Der CO2-Fußabdruck wird immer relevanter, nicht nur für den Flugverkehr, aber generell für die gesamte Wirtschaft“, so Drzycimski.

Die Dekarbonisierung in Ławica begann vor einigen Jahren, als man die umfangreichen Flächen, die der Flughafen sein Eigen nennt, für die Sonnenenergiegewinnung zur Verfügung stellte. Da Poznań eine windarme Gegend ist, hat sich Ławica gegen den Bau von Windturbinen entschieden. Stattdessen sollen Biogasanlagen und Photovoltaik grüne Energie liefern.

---------- Werbung ----------

Der erste dieser Sonnenenergieparks wird dieses Jahr rund die Hälfte des Strombedarfs des Airports decken können. Dabei sind erst sechs von insgesamt bis zu 50 ha mit Solaranlagen bestückt. In drei bis vier Jahren soll in Ławica überschüssige Sonnenenergie für die Produktion von grünem Wasserstoff genutzt werden. Die für die Wasserstoffgewinnung so elementare Verfügbarkeit von Wasser wird in Ławica dadurch gelöst, dass diese kostbare Ressource auf den Rollfeldern und der gesamten befestigten Infrastruktur des Flughafens eingesammelt und aufgefangen wird.

Ziel ist es, die erneuerbaren Energien sowie das Wasser direkt vor Ort zu haben und die Wasserstoffherstellung auch am Standort zu realisieren, um anschließend direkt am Flughafen Betankungsmöglichkeiten zu schaffen. Drzycimski möchte, dass Busse und Pkw direkt am Flughafen betankt werden können. Darüber hinaus wird auch geprüft, ob nicht auch synthetische Kraftstoffe am Flughafen in der Zukunft bereitgestellt werden könnten.

---------- Werbung ----------

Strukturell soll ein Unternehmenspartner, das polnische Cargounternehmen Inpost, eine wichtige Rolle spielen. Inpost transportiert heute ein Großteil seiner Sendungen über Ławica. Die Sendungen landen in den Paketstationen des Logistikers in Holland, Großbritannien oder auch Italien. Der wichtigste Markt von Inpost ist aber nach wie vor Polen, wo die Sendungen mit Lkw und Transportern weiterbefördert werden. Sebastian Anioł, der bei Inpost für die Innovationen zuständig ist, sagte, dass Inpost den Fuhrpark mit Brennstoffzellenfahrzeugen bestücken möchte. Der optimale Ort, um diese Fahrzeuge zu betanken, wäre der Standort Ławica.

Autorin: Aleksandra Fedorska

Wasserstoff aus Offshore-Windenergie

Wasserstoff aus Offshore-Windenergie

Grafische Darstellung Polnische Ausbauziele bzgl. Windkraft © PGEB
© PGEB

H2-Erzeugung in der polnischen Ostsee

Am 15. Januar 2021 hat die zweite Kammer des polnischen Senats die Gesetzesvorlage zur Förderung der Offshore-Windenergie in der polnischen Ostsee verabschiedet. Das Dokument muss nur noch vom Staatspräsidenten unterschrieben werden und kann dann in Kraft treten. Die polnische Regierung will die Offshore-Energie außerordentlich großzügig unterstützen: Engeplant sind Fördergelder von umgerechnet bis zu 25 Milliarden Euro.

---------- Werbung ----------
(mehr …)
Wasserstoff in Mittel- und Osteuropa

Wasserstoff in Mittel- und Osteuropa

Was passiert in Polen, Tschechien, Ungarn, Russland?

Grafik zu verschiedenen Nutzungsarten von Wasserstoff
© PGNiG

In Mittel- und Osteuropa gibt es bereits reichlich Erfahrung im Umgang mit Wasserstoff. Sowohl in der Chemieindustrie als auch in den Raffinerien wird Wasserstoff erzeugt. Polen als wichtigste Volkswirtschaft der Region gehörte 2018 mit 1,3 Mio. Tonnen zu den drei größten H2-Produzenten in der Europäischen Union. Allerdings handelt es sich dabei um Wasserstoff aus fossilen Energiequellen, der bislang kaum in den Handel gelangt. Erste Schritte, diese Industriezweige in eine Wasserstoffwirtschaft einzubeziehen, wurden bereits unternommen.

---------- Werbung ----------
(mehr …)
preloader