Siebter H2Congress in Berlin

Siebter H2Congress in Berlin

Barthle

Norbert Barthle


Der Deutsche Wasserstoff Congress entwickelt sich immer mehr zu einer zentralen Veranstaltung für die deutschsprachige Wasserstoff- und Brennstoffzellenbranche. Zu der Konferenz, die zwei halbe Tage lang am 5. und 6. Juli 2016 in der Landesvertretung von Nordrhein-Westfalen in Berlin stattfand, kamen in diesem Jahr insgesamt rund 200 Teilnehmer. Verglichen mit dem letzten H2Congress, der vor zwei Jahren an gleicher Stelle veranstaltet wurde, entspricht dies einer Steigerung um rund 50 Prozent. (mehr …)

Es bleibt nicht, wie es war im Brennstoffzellen-Sektor

Es bleibt nicht, wie es war im Brennstoffzellen-Sektor

Ferlemann-Enak

Parl. Staatssekretär Enak Ferlemann


Dem Namen nach müsste der Deutsche Wasserstoff Congress eine große Veranstaltung sein, größer zumindest als all diese Workshops und Konferenzen, die auf Bundesländerebene zu diesem Thema organisiert werden. Doch dem ist nicht ganz so: Auch die sechsten Auflage dieses nationalen Wasserstoffkongresses blieb in einem überschaubaren Rahmen. Rund 120 Teilnehmer erschienen am 22. und 23. Mai 2014 in der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund in Berlin und unterhielten sich weniger über wissenschaftliche Entdeckungen als vielmehr über politische Rahmenbedingungen. (mehr …)

ene.field wurde Ende 2013 in München und Homburg gestartet

ene.field wurde Ende 2013 in München und Homburg gestartet

elcore-2400

Elcore 2400


Der Startschuss für das europäische ene.field-Erprobungsprogramm für Brennstoffzellen-Heizgeräte fiel in Deutschland: Die ersten beiden im Rahmen dieses Vorhabens installierten Anlagen stehen seit Ende September 2013 in Homburg und München. Insgesamt sollen über 1.000 Geräte von neun verschiedenen Herstellern in ganz Europa gefördert werden. Dr. Thomas Kattenstein, Leiter des Netzwerks Brennstoffzelle und Wasserstoff der EnergieAgentur.NRW, erklärte: „Im Rahmen des Demonstrationsprojekts ene.field können Anwender direkt von der 40%-igen Förderung der EU profitieren und ohne Beantragungsaufwand individuelle Liefer- und Serviceverträge mit den Herstellern abschließen. Hierdurch werden (mehr …)

H2-Tanke direkt vor der Tür

H2-Tanke direkt vor der Tür

Foto: Air Liquide

Nordrhein-Westfalen hat seit dem 7. September 2012 seine erste öffentlich zugängliche Wasserstofftankstelle. Der französische Gaseproduzent Air Liquide startet damit eine H2-Initiative, in deren Verlauf insgesamt zehn H2-Tankstellen in der Bundesrepublik errichtet werden sollen. Dieses Vorhaben ist Teil des 40 Mio. Euro schweren Infrastrukturprogramms, das im Juni 2012 zwischen Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer und Industrievertretern vereinbart wurde und in dessen Rahmen insgesamt 50 Stationen bis 2015 installiert werden sollen… (mehr …)

---------- Werbung ----------

Wasserstoff als chemischer Energiespeicher

Wasserstoff als chemischer Speicher für eine zukünftige Energiewirtschaft – über dieses Thema haben am 8. und 9. Mai 2012 rund 150 Teilnehmer im Rahmen des Deutschen Wasserstoffkongresses diskutiert. Gastgeber in der Landesvertretung des Landes Nordrhein-Westfalen in Berlin war die EnergieAgentur.NRW, die diese Veranstaltung gemeinsam mit dem Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband (DWV) organisierte.
Das Programm war weniger technisch, sondern eher energiepolitisch ausgerichtet. Dr. Frank-Michael Baumann, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW, begründete dies in seiner Begrüßungsrede mit den Worten: „Wir haben bewusst den Schwenk von der Wissenschaft in die Wirtschaft vorgenommen, denn der Wasserstoff ist unserer Meinung nach mittlerweile in der Wirtschaft angekommen.“ In diesem Sinne erhielt am ersten Veranstaltungstag insbesondere die Energiewirtschaft das Wort, um aus ihrer Sicht die Bedeutung und Einsatzmöglichkeiten von Wasserstoff als Energiespeicher darzustellen.
Als erster Referent trat allerdings zunächst Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes, an das Rednerpult. Dieser kam nicht umhin, vorauszuschieben, dass „das UBA gar nicht mehr so gegen Wasserstoff eingestellt ist“, wie es noch vor Jahren der Fall war. Anschließend befasste sich Flasbarth mit der Zielvorgabe, bis zum Jahr 2050 die CO2-Neutralität im Stromnetz zu erreichen. Dafür sei eine langfristige Planung notwendig: „35 % Erneuerbare-Energien-Anteil in 2020 werden sicher erreicht, vielleicht sogar 40 %.“ Für die Zeit danach werde aber die zentrale Frage sein: „Schaffen wir es, geeignete Energiespeicher zur Verfügung zu stellen?“ Wasserstoff und später dann auch Methan bescheinigte er dafür ein großes Potential: „Wir glauben, dass mit diesen chemischen Speichern die wesentlichen Engpässe in Deutschland zu meistern sind.“
Demgegenüber gab Dr. Oliver Weinmann, Geschäftsführer der Vattenfall Europe Innovation GmbH, zu bedenken: „Der Markt gibt es nicht her, dass heute in chemische Speicher investiert würde. Das wird sich auch in de nächsten zwei, drei oder vier Jahren nicht ändern.“ Er baut deswegen auf vier Säulen, um erneuerbare Energien noch besser ins Netz integrieren zu können, von denen die erste die Erweiterung des Stromnetzes ist: „Ohne Netzausbau wird es nicht gehen.“ Die zweite Säule ist für ihn die Optimierung konventioneller Technik. Als Drittes nannte Weinmann Smart Grids sowie Lastmanagement und als Viertes geeignete Energiespeicher.
Für den alten und neuen DWV-Vorsitzenden Dr. Johannes Töpler ist „Wasserstoff nicht nur ein Faktor in einer zukünftigen Energiewirtschaft, sondern auch ein Vektor, der die Richtung anzeigt, in die die Entwicklung geht“. Derzeit scheint allerdings noch offen zu sein, wann diese Zukunft Realität werden könnte. Erste Demonstrationsprojekte laufen zwar derzeit an, bis diese Technologie jedoch energiewirtschaftlich von Bedeutung werden kann, dürften noch etliche Jahre vergehen. Bis dahin müssen zunächst Elektrolyseure weiter erprobt und anschließend in entsprechender Stückzahl beziehungsweise Größe produziert werden.
Am zweiten Tag kam dann als Eröffnungsredner Udo Paschedag, der Staatssekretär im Klimaschutz- und Umweltministerium von Nordrhein-Westfalen, zu Wort, der erklärte: „Die NRW-Landesregierung ist davon überzeugt, dass Wasserstoff ein wichtiger Faktor in der künftigen Energiewirtschaft sein wird und wird deshalb die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie weiterhin unterstützen.“ Paschedag konkretisierte auch gleich die Art dieser Unterstützung und nannte beispielsweise Steuerbefreiungen für den Strom, der zur Wasserstofferzeugung genutzt wird: „Hier bedarf es eines Marktprogramms. […] Hier muss geklotzt, nicht gekleckert werden.“ Angesichts derartiger Äußerungen zeigte sich dann auch Frank-Michael Baumann zuversichtlich, dass seine Arbeit bei der EnergieAgentur.NRW auch nach den Wahlen vom 14. Mai 2012 unverändert fortgeführt werden könne.
Insgesamt konnte der Kongress angesehen werden als geeignete Bündelung der bisherigen Ansätze zum Thema „H2 als Energiespeicher“, die im Jahr 2008 mit der VDE-Studie ihren Anfang gefunden hatten. Seitdem hat es wiederholt Workshops, Studien sowie erste Demonstrationsprojekte gegeben, die Ende 2011 in die Gründung der Plattform performing energy mündeten. Nun gilt es, die Technik und die Geschäftskonzepte so weit zu entwickeln, dass sie den Einsatz von Wasserstoff als Energiespeicher auch wirtschaftlich interessant machen. Nach Aussage von Ulrich Bünger vom LBST ist das Erreichen dieses Ziels noch vor 2025 wünschenswert.

preloader