Kanadas Brennstoffzellen-Industrie hoffnungsfroh

Kanadas Brennstoffzellen-Industrie hoffnungsfroh

Justin-Trudeau

J. Trudeau, © Liberal Party of Canada


Der haushohe Sieg der Liberal Party in Kanada hat innerhalb der dortigen Brennstoffzellen-Community zu wilden Spekulationen über eine mögliche Wiederbelebung des staatlichen Förderprogramms geführt. Die bislang regierende konservative Partei hatte stark auf Öl und andere fossile Primärenergieträger gesetzt. Infolge wirtschaftlicher Schwierigkeiten, für die die sinkenden Ölpreise verantwortlich gemacht wurden, mussten die Konservativen fast 40 Prozent ihrer Sitze einbüßen, während die Liberalen eine überragende Mehrheit gewannen. (mehr …)

Clean Tech World gibt dem Nachwuchs eine Chance

Auch im zweiten Jahr konnte die Clean Tech World (CTW) trotz ihres überarbeiteten Konzepts noch nicht überzeugen. Obwohl das Wetter vom 30. September bis 2. Oktober 2011 perfekt war und zu einem Ausflug zum ehemaligen Flughafen Berlin Tempelhof einlud, erschienen wie schon im vergangenen Jahr nicht so viele Besucher wie erwartet – trotz freien Eintritts. Insbesondere für die Jugend war jedoch ein attraktives und informatives Programm organisiert worden.
Erste Komplikationen traten bereits im Vorfeld auf, weil der Sponsor für eine Plakataktion abgesprungen war. Auch die Anreise zur CTW gestaltete sich schwierig, da die Veranstaltung nicht wie beim eDay 2009 und im vergangenen Jahr über den Haupteingang des Flughafengebäudes zu erreichen war. Diese Location wäre zu teuer gewesen. Stattdessen musste man sich den Weg zum etwas abseits gelegenen Hangar 2 aufgrund der mangelhaften Beschilderung erfragen. Die dortige Ausstellungsfläche war groß, vielleicht zu groß, so dass sich die Besucher – und auch die E-Fahrzeuge – auf den rund 300.000 Quadratmetern verliefen.
Große Namen suchte man während der CTW vergeblich: Harald Wolf, der Berliner Wirtschaftssenator, hatte zwar die Schirmherrschaft übernommen, erschien aus gesundheitlichen Gründen aber nicht vor Ort. Der Bundesverkehrsminister a.D. Wolfgang Tiefensee, der auf der begleitenden und nur mäßig besuchten Konferenz Clean Tech Insights als Gastredner eingeladen war, sagte kurzfristig ab, und auch unter den Ausstellern war lediglich Mitsubishi Motors Deutschland als klassischer Autohersteller vertreten. Die großen Energieversorger blieben in diesem Jahr ganz der Messe fern. Dementsprechend sarkastisch äußerte sich ein Gast auf der CTW-Facebook-Seite: „Mehr Aussteller als Besucher??? Altes Problem in der Branche.“
Ursprünglich gedacht war die Clean Tech World als „einzigartige Plattform für Zukunftstechnologien verschiedenster Branchen“, so Schirmherr Harald Wolf, aber genau hier scheint das Problem zu liegen: Es wurden alle möglichen Umweltthemen angesprochen, aber keines konkret. Elektromobilität, das als Schwerpunktthema dienen könnte, war grad vor vier Monaten im Rahmen der Michelin Challenge Bibendum an gleicher Stelle sehr viel größer und pompöser von vorne bis hinten durchdekliniert worden.
Erfolgreiche Nachwuchsarbeit
Neu war in diesem Jahr der CTW Talent Day, der als „Drehkreuz für den Nachwuchs“ konzipiert war und durchaus als Erfolg bezeichnet werden kann. Zahlreiche Schüler, Studierende und Berufseinsteiger waren erschienen, um sich über Karrierechancen in der Clean-Tech-Branche zu informieren und an Solarfahrzeugen zu basteln. Insbesondere für die so genannten MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften & Technik) wurde Werbung gemacht, da es hier bereits heute 150.000 unbesetzte Stellen gibt.
Für das große Engagement erhielt Notker Schweikhardt, der Creative Director der CTW, gleich am ersten Messetag eine besondere Auszeichnung. Christian Dallwitz, Mitglied der Geschäftsleitung der Deutschen Bank Berlin, zeichnete die Clean Tech World als „Ausgewählten Ort 2011“ im bundesweit ausgetragenen Innovationswettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ aus. Dallwitz betonte: „Die Clean Tech World ist eine einzigartige Plattform für Umwelttechnologien. Sie gibt dem Thema Nachhaltigkeit ein breites öffentliches Forum, vernetzt Experten und fördert die Kooperation von Unternehmen aus der Umweltbranche. Die Clean Tech World integriert Ökonomie und Ökologie – auf bislang einmalige Weise.“
Im Vorfeld hatte Falk Schweikhardt, Geschäftsführer der CTW-Messe erklärt: „Wir bündeln die nationalen Kompetenzen im Bereich eMobility und zeigen schon heute, was morgen möglich ist.“ Wenn allerdings das Gezeigte tatsächlich die gesammelte nationale Kompetenz gewesen sein sollte, könnte Deutschland seine Ambitionen, Leitmarkt für Elektromobilität werden zu wollen, getrost vergessen. Die Gebrüder Schweikhardt wollen trotz alledem auch fürs nächste Jahr an ihrem Konzept festhalten.

Clean Tech World wird runderneuert

Vieles soll anders, alles soll besser gemacht werden. Die Clean Tech World wird auch in diesem Herbst wieder auf dem ehemaligen Berliner Flughafen Tempelhof stattfinden und zwar vom 30. September bis zum 2. Oktober. Im Vergleich zum Vorjahr soll sich dieses Mal aber einiges ändern. Vielversprechende Ansätze waren bereits 2009 beim eDay und auch 2010 bei der Clean Tech World erkennbar, aber in der Umsetzung hatte es doch noch einige Defizite gegeben. Am deutlichsten war dies während der Publikumstage sichtbar geworden, an denen nur relativ wenige Berlinerinnen und Berliner den Weg aufs Rollfeld gefunden hatten.
Notker Schweikhardt, Mitbegründer der Clean Tech World, erklärte gegenüber der HZwei-Redaktion glaubhaft, dass dieses Mal alles sehr viel professioneller ablaufen wird – sei es die Bewerbung im Vorfeld der Veranstaltung über öffentliche Medien, sei es die Betreuung der Aussteller oder sei es die Durchführung der beiden Konferenzen. Als besonderen Anreiz stellte Schweikhardt in Aussicht, dass dieses Mal die Elektromobile, die kurz zuvor auf der IAA in Frankfurt nur angeschaut werden können, in Berlin auf dem 220.000 Quadratmeter großen Parcours getestet werden können.
Ergänzend zu dem Geschehen auf dem Rollfeld gab es auch im vergangenen Jahr eine begleitende Konferenz, die Clean Mobility Insights, auf der 2010 gemeinsam mit der NOW die acht Modellregionen Elektromobilität vorstellt wurden. Dieses Mal stehen der Bundesverband eMobilität (BEM) sowie die Berliner Agentur für Elektromobilität (eMO) als Mitveranstalter bereit, um am 29. und 30. September 2011 E-Mobilität zu thematisieren. Bei dieser Konferenz, zu der rund 200 Teilnehmer erwartet werden, geht es um Mobilitätskonzepte, Ladeinfrastruktur sowie Nutzungsmodelle, die bereits weltweit in verschiedenen Regionen eingesetzt werden. Parallel dazu wird die Clean Energy Insights stattfinden, bei der über Zukunftstechnologien für die energetisch intelligente Metropole (Smart Urban Futures) diskutieren wird. Am 30. September wird es zudem einen CTW Talent Day geben. Dazu ist der gesamte Nachwuchs, vom Schüler bis zum Hochschulabsolventen, eingeladen, um sich über Bildungswege im naturwissenschaftlich-technischen Bereich zu informieren sowie neue Firmenkontakte zu knüpfen. Die Clean Tech World wird außerdem als „Ausgewählter Ort 2011“ im Rahmen der Kampagne Deutschland – Land der Ideen ausgezeichnet.
Der Clean Tech Media Award findet fortan unabhängig von der Clean Tech World statt. In diesem Jahr wird der grüne Teppich am 16. September in Hamburg ausgerollt.

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