Neuer Brennstoffzellen-Bus für Ostsee-Bad Barth

Neuer Brennstoffzellen-Bus für Ostsee-Bad Barth

6. Sept. 2006 – Das Ostseebad Barth hat einen neuen Brennstoffzellen-Bus der Proton Motor Fuel Cell GmbH erhalten. Am Montag erfolgte die feierliche Übergabe im Beisein des Umweltministers von Mecklenburg-Vorpommern, Wolfgang Methling, auf dem Marktplatz der Stadt. Der für den Betrieb benötigte Wasserstoff wird mit Hilfe von regenerativ erzeugtem Strom in einem Elektrolyseur produziert. Der ebenfalls anfallende Sauerstoff kommt der Kläranlage von Barth zu gute.
Dass dieser Bus jetzt an der Ostseeküste Touristen chauffieren kann, ist der zu klein geratenen Kläranlage von Barth zu verdanken. Deren Kapazität reichte während der Sommermonate nicht mehr aus, da sie dem zunehmenden Touristenstrom nicht mehr gewachsen war. Eine Untersuchung der Fachhochschule Stralsund kam zu dem Schluss, dass die günstigste Variante die Einperlung von reinem Sauerstoff in das Belebungsbecken sei, um somit die Leistung der Anlage zu erhöhen.

Reiner Sauerstoff kann am günstigsten per Elektrolyse durch Zerlegung von Wasser erzeugt werden, wobei außerdem Wasserstoff anfällt. Wird der PEM-Elektrolyseur zudem mit regenerativ erzeugtem Strom (Sonne, Wind) betrieben, fallen Umwelt- und Energiebilanz durchweg positiv aus.

So dachten auch einige Unternehmen der Region und nahmen das Leitprojekt Barth in Angriff. Dessen Ziele sind die Präsentation dieser zukunftweisenden Technik sowie deren Erprobung. Die Busübergabe stellte dabei den letzten Schritt zur Fertigstellung des Gesamtprojektes dar.

Bei dem mittelgroßen Brennstoffzellenbus (Midibus) handelt es sich um einen Hybrid-Fahrzeug, das neben dem PM 600 Brennstoffzellensystem über eine Traktionsbatterie zur Bremsenergierückgewinnung verfügt. Der Kraftstoff wird gasförmig in zwei jeweils 320 Liter fassenden Tanks bei 200 bar gespeichert. Der Bus erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 70 Stundenkilometern (80 kW) und verfügt über eine Reichweite von 180 Kilometer. Insgesamt können 22 Passagiere befördert werden.

Der Bürgermeister von Barth, Mathias Löttge, zeigte sich bei der Übergabe hocherfreut und erklärte: ?Es handelt sich um das erste Fahrzeug dieser Art im Flächeneinsatz.? Betrieben wird der saubere Bus von der Ostseebus GmbH im Linien- und Ausflugsverkehr in der Nationalparkregion Vorpommersche Boddenlandschaft.

Die Idee wurde im Rahmen mit finanzieller Unterstützung von Seiten des Bundes (Zukunftsinvestitionsprogramm) sowie des Landes-Umweltministeriums (Zukunftsfonds) umgesetzt. Seit dem ersten Spatenstich im Sommer 2002 flossen insgesamt 2,7 Mio. EUR.

Brennstoffzellenbetriebenes Zulieferfahrrad für die Post

14. März 2007 – Vielerorts sind Postboten emsig strampelnd mit einem Fahrrad unterwegs. Damit diese Art der Fortbewegung zukünftig nicht mehr so anstrengend ist, hat die Hercules GmbH & Co KG aus Neuhof mit der Clean Mobile GmbH aus München ein elektrisches Zustellfahrzeug entwickelt, das zusätzlichen Schub aus einem Brennstoffzellensystem erhält. Vorgestellt wurde dieser fahrfähige Prototyp mit Anhänger erstmals Anfang März während der Post Liberal Messe in Ludwigshafen.
In dem Anhänger installierte Clean Mobil ein Brennstoffzellensystem inklusive eines Elektromotors sowie einer patentierten Steuerung in die Bodengruppe. Der Energiewandler, eine Direkt-Methanol-Brennstoffzelle (DMFC, 180 W), stammt von der SFC Smart Fuel Cell AG aus München. In ihr wird der flüssige Treibstoff Methanol genutzt, um elektrische Energie für den Betrieb des E-Motors zu erzeugen. Dieser liefert 1,5 kW Maximalleistung und 200 W im Dauerbetrieb. Als Emissionen entstehen Wasserdampf und geringe Menge CO2.

Mit einem Liter Methanol kann eine Reichweite von 200 km erreicht werden. Wenn ausreichend Reservekartuschen mittransportiert werden, besteht keine Reichweitenbegrenzung. Das entsprechende Postfahrrad wurde speziell für den Zustellbetrieb optimiert. Es soll später mal zusätzlich zum Fahrer eine Nutzlast von bis zu 120 kg transportieren können. Im Anhänger sollen insgesamt vier Postkörbe Platz finden (Nutzlast: 80 kg).

Die Projektpartner erhoffen sich von diesem Gespann eine Vereinfachung des Zustellbetriebs. Insbesondere in größeren Zustellkreisen kann auf Ersatzbatterien oder Zwischenstopps zum Aufladen von Batterien verzichtet werden.

Marktreife soll die Antriebseinheit im Herbst 2007 erlangen.

TriGeneration-Brennstoffzelle für Minenaufsicht in Südafrika

TriGeneration-Brennstoffzelle für Minenaufsicht in Südafrika

N2_Brennstoffzelle_web

TriGeneration-System
(Quelle: N2telligence)


Die N2telligence GmbH hat ein Brennstoffzellensystem an Mitochondria Energy in Südafrika verkauft. Ende Dezember 2014 erfolgte die Inbetriebnahme des 100-kW-Geräts beim Chamber of Mines in Johannesburg. Das TriGeneration-Brennstoffzellensystem (s. Foto) versorgt das Gebäude der Minenaufsicht mit Strom und Wärme und sichert es gleichzeitig gegen etwaige Stromausfälle ab. Am 31. März 2015 erfolgt die offizielle Einweihung. Vergleichbare Anlagen von N2telligence (mehr …)

preloader