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Auto- und Ölkonzerne werben für E-Fuels

Die Befürchtungen der Industrie, dass sogenannte E-Fuels ein ähnlicher Reinfall wie Biokraftstoffe werden könnten, sind groß. Es zeigen sich zu viele Parallelen, weshalb einige Akteure stark verunsichert sind. Zudem gibt es zahlreiche Kritiker, die vor einer Verlängerung der Laufzeit von Verbrennungsmotoren warnen. Andererseits bieten synthetische Kraftstoffe ein großes Potential – insbesondere für die bis dato marktbeherrschenden Konzerne, weiter ihren Einfluss aufrechterhalten zu können. Zudem winken viele Milliarden Euro Umsatz. Deswegen dieser Versuch, etwas Licht in die E-Fuel-Debatte zu bringen.

Befürworter synthetischer Flüssigkraftstoffe, die häufig als E-Fuels bezeichnet werden, werben damit, dass Autofahrer, die in Städten weder über eine Garage noch über einen Carport verfügen (sogenannte Laternenparker), auf geeignete nicht-elektrische Lösungen angewiesen seien. Synthetische Kraftstoffe würden den Weiterbetrieb von Fahrzeugen oder Aggregaten erlauben, für die es keine elektrische Alternative gebe, so ihr Credo.

So setzt Volkswagen – trotz seiner Elektromobilitätskampagne – auch auf strombasierte Synthesekraftstoffe, denn die Wolfsburger gehen davon aus, dass der Verbrennungsmotor noch viele Jahre seine Berechtigung behalten wird. Insbesondere der zum VW-Konzern gehörende Sportwagenhersteller Porsche möchte mithilfe synthetischer Flüssigkraftstoffe die bestehende Flotte sauberer machen, um die gesetzlichen CO2-Grenzwerte einhalten zu können.

Entwicklungsvorstand Michael Steiner erklärte bereits vor Monaten der dpa: „Die Elektromobilität ist eine absolut begeisternde und überzeugende Technologie. Aber für sich allein genommen bringt sie uns in Richtung Nachhaltigkeit weniger schnell voran, als wir vorankommen wollen. Deshalb engagieren wir uns zusätzlich beim Thema E-Fuels.“

E-Fuel aus Chile für Porsche
Ein wesentlicher Aspekt dabei ist, dass die Zuffenhausener – anders als andere Hersteller – nicht gedenken, in absehbarer Zeit auf den Verbrenner zu verzichten. Deswegen engagiert sich Porsche gemeinsam mit Siemens Energy und dem chilenischen Unternehmen HIF mit Unterstützung des Bundeswirtschaftsministeriums an der E-Fuels-Anlage Haru Oni in Chile. Ende Februar 2022 startete die Verschiffung einer Methanolsyntheseeinheit von MAN Energy Solutions, einer Volkswagen-Tochter, für diese Pilotanlage. Mithilfe der dort reichlich vorhandenen Windkraft soll ab diesem Herbst grünes Methanol erzeugt werden. Anschließend soll daraus synthetisches Benzin entstehen, das Porsche im Motorsport sowie für Forschungszwecke einsetzen möchte.

… gekürzte Online-Version
Den kompletten Fachbericht finden Sie in der aktuellen Ausgabe des HZwei-Magazins.

Autor: Sven Geitmann