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Beitrag von Sven Geitmann

3. August 2020

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Auf dem Weg zur Wasserstoffregion der Zukunft

Wasserstoffregion Lausitz
Wasserstoffregion Lausitz

Als sich im Sommer des vergangenen Jahres die Industrie- und Handelskammer Cottbus (IHK) gemeinsam mit der Wirtschaftsregion Lausitz (WRL) auf die Ausschreibung des Bundesverkehrsministeriums hin um eine der begehrten „HyStarter-Wasserstoffmodellregionen“ bewarb, …

… glaubten nur wenige Personen in der Lausitz daran, diesen Wettbewerb auch gewinnen zu können. Umso größer war am 9. September 2019 die Freude, als die Lausitz als eine von neun Regionen in ganz Deutschland den Zuschlag erhielt. Damit hatte sich die Lausitz gegen 120 Regionen aus ganz Deutschland durchgesetzt. Was hat zu diesem Erfolg geführt?

In keiner anderen Region in Deutschland stehen in den nächsten Jahren so gewaltige wirtschaftliche Veränderungen an, wie sie die vom Strukturwandel geprägte Lausitz zu bewältigen hat. Per politischem Beschluss wurde festgelegt, dass in den nächsten 18 Jahren (bis 2038) die Energieerzeugung aus Braunkohle in der Lausitz vollständig eingestellt werden muss. Ein politisch verordneter Strukturwandel steht an.

Aktuell kommt noch jede zehnte Kilowattstunde Strom, die in Deutschland verbraucht wird, aus den Braunkohlekraftwerken in der Lausitz. Über 16.000 Menschen arbeiten noch direkt oder indirekt in den Tagebauen, Kraftwerken oder bei Dienstleistern und Zulieferern. Die Branche der Energiewirtschaft in der Lausitz ist das zentrale Rückgrat einer ganzen Industrieregion.

Eine ganze Region erfindet sich neu

Die Lausitz ist seit Jahrzehnten eine Energieregion und sie will es auch in Zukunft bleiben. Die Voraussetzungen dafür sind gegeben, und mit Wasserstoff als Energieträger und -speicher eröffnet sich eine weitere konkrete Perspektive.

Wichtigstes Ziel ist, die durch den Kohleausstieg wegfallenden gut bezahlten Arbeitsplätze durch hochqualitative Industriearbeitsplätze zu ersetzen. Gleichzeitig sollen umweltfreundliche und nachhaltige Technologien entwickelt werden, um fossile Energieträger zunehmend durch Wasserstoff zu ersetzen. Dabei hat Wasserstoff das Potenzial, eines der wichtigsten technologischen Aushängeschilder der Lausitz zu werden.

weiterlesen im HZwei Juli-Heft

Autor:
Jens Krause, IHK Cottbus
(Sprecher des Wasserstoffnetzwerkes Lausitz)

2 Kommentare

  1. Dr. Uwe Bastian

    Interessant wäre zu erfahren, welche Unternehmen in das Projekt einsteigen, welche Institutionen verantwortlich sind organisatorisch und welche Abnehmer man im Auge hat.

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  2. Joe Schmidt

    So sehr es mich für die Lausitzer Region freut, über die Wasserstoff-Subventionen eine Chance auf Umstrukturierung und Wirtschaftsförderung zu bekommen, so wenig sollte man die Augen verschließen vor den tausenden schon wegrationalisierten Arbeitsplätzen in Industrie und Energiewirtschaft, die es einmal in dieser Region gab.
    Denn damals wurde der Braunkohlestrom für die Industrie vor Ort produziert. Für eine Industrieregion, die es vor Ort heute nicht mehr gibt.
    Von den angeführten 16.000 Arbeitsplätzen dürfte ein großer Teil vor der Altersruhe stehen und ein anderer Teil noch Jahrzehnte mit Rückbau und Renaturierung der Tagebaue und Kraftwerke beschäftigt sein.
    Wenn Wasserstoff neue Ansiedlungen und Förderungen in die Region bringt – nur zu. Es bleibt zu hoffen, dass dieses zarte Pflänzchen nicht wie die Branche der erneuerbaren Energieerzeuger nach kurzer Zeit wieder abgewürgt wird sondern eine feste, dauerhafte Wirtschaftssäule bildet.

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