Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

9. März 2018

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Trumps Steuerpläne verunsichern Brennstoffzellen-Branche

ExxonMobil

Werbung von ExxonMobil und FuelCell Energy, © ExxonMobil


Der Trend der Trump-Regierung in Richtung fossiler Energieträger hat sich im vierten Quartal nochmals verstärkt. Das Energieministerium schlug beispielsweise vor, dass konventionelle Kraftwerke einen garantierten Strompreis erhalten sollen, um darüber die Grundlastabsicherung gewährleisten zu können. Die Environmental Protection Agency (EPA) setzt sich zudem dafür ein, den Clean Power Plan zu überarbeiten und möglicherweise zu streichen. Der Clean Power Plan war aufgelegt worden, um die von den USA im Übereinkommen von Paris zugesagten CO2-Reduzierungen zu erreichen. Außerdem will die Regierung Kraftstoffverbrauchsregelungen für den Zeitraum 2021 bis 2025 zurücknehmen.
US-Präsident Donald Trump machte Anfang Dezember damit Schlagzeilen, dass er fast zwei Millionen Morgen staatlicher Nationalparks in Utah freigab, um dort eine Öl- und Gasförderung zu ermöglichen. Kurz zuvor hatte die Regierung zudem vorgeschlagen, einen Zoll auf chinesische Solarzellen und Solarpanels einzuführen, der zwischen 30 und 35 % liegen soll, was die Kosten für kleine und große Solaranlagen in die Höhe treiben würde.
Die Symbolik dieser Maßnahmen ist bezeichnend, auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass diese oder andere Schritte erhebliche Auswirkungen auf den Energiemix in den USA haben, selbst wenn alle Änderungen umgesetzt werden. Im Hintergrund sind sehr viel größere Kräfte am Wirken, insbesondere das Überangebot an kostengünstigem Erdgas und die zunehmend wettbewerbsfähig werdenden erneuerbaren Energien – trotz etwaiger Zölle.
Im Mobilitätssektor wird der Standard derzeit durch den Bundesstaat Kalifornien gesetzt, da der Sonnenstaat die Befugnis hat, seine eigenen Emissionsvorschriften für Fahrzeuge festzulegen. Auch wenn die Details kompliziert und durchaus diskussionswürdig sind, hat Kalifornien seine Emissionsgrenzwerte weiter verschärft, um den Kraftstoffverbrauch weiter zu reduzieren. Es hat zwar bereits Gerüchte über eine Aufhebung der kalifornischen Autorität gegeben, aber bislang sind noch keine ernsthaften Bemühungen erkennbar.
All dies ist aus zwei Gründen wichtig für Brennstoffzellen: Die strikten Fahrzeugstandards in Kalifornien treiben den Einsatz von Brennstoffzellenfahrzeugen voran, und alle CO2-reduzierenden Vorschriften oder Anreize haben zumindest das Potenzial, die Einführung von BZ-Energieversorgungssystemen zu fördern.
Ein noch stärkerer Einfluss auf die Entwicklung der Brennstoffzellen kommt dem DoE-Forschungsbudget für BZ- und H2-Anwendungen zu. Wie wir bereits berichtet haben, hat die Regierung vorgeschlagen, die Ausgaben von 102 Mio. US-$ im Geschäftsjahr 2017 für 2018 auf 45 Mio. US-$ und den Etat für SOFC-Forschung von 30 Mio. US-$ auf 2 Mio. US-$ zu senken. Zumindest einige dieser Kürzungen werden voraussichtlich wieder zurückgenommen, aber die endgültige Entscheidung ist verknüpft mit einer größeren Debatte über Bundesausgaben, Einwanderungspolitik und andere Angelegenheiten. Die Probleme werden daher möglicherweise erst im Laufe des Jahres gelöst. Die SOFC-Branche wird wahrscheinlich nochmals Glück haben, aber im Mobilitätssektor wird wohl eine Kürzung von mindestens fünfzehn Prozent oder mehr erfolgen.
Investment Tax Credits
Währenddessen wurden bei den Bemühungen zur Wiederherstellung der Steuervergünstigungen für Unternehmensinvestitionen in Brennstoffzellen und andere Technologien im Erneuerbare-Energien-Sektor Fortschritte erzielt. Die Zugeständnisse, die Ende 2016 ausgelaufen waren, wurden in das neue auf fünf Jahre angelegte Steuerprogramm aufgenommen, das vom Repräsentantenhaus genehmigt wurde.

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Währenddessen betreibt ExxonMobil mittlerweile im Rahmen seiner Forschungspartnerschaft mit FuelCell Energy aktiv TV-Werbung zur besten Sendezeit, um eine kostengünstige CO2-Abscheidungstechnologie für die Stromerzeugung zu entwickeln. ExxonMobil verfolgt die Brennstoffzellentechnik seit vielen Jahren, obwohl ihre jüngste Stellungnahme lautete, dass kohlenstoffhaltige Brennstoffe noch für lange Zeit eine wichtige Bedeutung beibehalten würden. Mit dem neuen verstärkten Engagement Shells im kalifornischen H2-Markt scheint nun bei Exxon eine Neubewertung erfolgt zu sein (s. https://www.youtube.com/watch?v=9i41P68YgOI).
Autor: Robert „Bob“ Rose, geschrieben Dezember 2017
Kategorien: Allgemein

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