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Beitrag von Sven Jösting

16. Oktober 2017

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Plug Power: 3. Quartal soll Rekorde bringen

Genkey

H2-Station im Lagerhaus, © Plug Power


Der Deal mit Amazon – Beteiligung in spe an Plug durch Optionsscheine bei gleichzeitiger Auftragsvergabe für die Umrüstung von Gabelstaplern – mag die Grundlage dafür sein, dass Walmart bei dem früheren Großauftrag an Plug nun einer Änderung/Nachbesserung der Konditionen zugestimmt hat. Walmart ist der erste Großkunde von Plug, der die Umrüstung von Gabelstaplern und den Aufbau der Infrastruktur von H2-Tankstellen in den Logistikzentren des Konzerns in Auftrag gegeben hat. Der Haken war, dass Plug einem Leasingmodell zugestimmt hatte, bei dem es notwendig war, ein bestimmtes Kapital als Sicherheit zurückzulegen, obwohl die Leasingraten wohl nicht kostendeckend waren. Nun soll es ganz anders sein: Walmart vergrößert den Auftrag auf 30 Zentren, akzeptiert, dass das zu hinterlegende Kapital (Restricted Cash) entfällt, und kann sich an Plug auch als Aktionär beteiligen. Bei Letzterem kann Walmart in Etappen bis zu 53 Mio. Aktien von Plug zu festen Konditionen kaufen und erhält hierfür kostenlos Optionsscheine (Warrants). Damit fließt Plug stückweise – je nach Ausübung der Warrants (Ausübungspreis über 2 USD/Aktie) – neues Eigenkapital zu. Perfekte Nebenwirkung: Durch die neuen, besseren Konditionen kann es die bestehenden Kredite mit zweistelligen Zinssätzen auf niedrige einstellige Sätze reduzieren.
Ob es nun gut ist, dass sich ein Großkunde auch als Aktionär in spe erweist, sei dahingestellt. Für Walmart – wie auch schon Amazon – ist es auf jeden Fall ein gutes Geschäft, denn Plug erhält Auftragssicherheit, was sich auf die Ertragssituation im Positiven auswirkt und damit auch wohl auf den Aktienkurs. Beide Großkonzerne können dann die Warrants in Aktien umwandeln und mit Gewinn verkaufen. Plug erhält neues Kapital und beide haben eventuell sogar das Geld zurück, das sie als Auftrag an Plug gegeben haben. Eine Konstruktion, die meines Erachtens nur Gewinner kennt, wobei natürlich die Altaktionäre einer Verwässerung zustimmen. Da aber nur steigende Kurse der Aktie von Plug das ganze Konstrukt für alle Beteiligten interessant und lukrativ machen, überwiegen m. E. die Vorteile. Damit geht viel Unsicherheit für Plug zu Ende, und das Unternehmen kann sich auf seine Wachstumspotentiale konzentrieren.
Zahlen und Ausblick
Die Zahlen für das zweite Quartal waren enttäuschend (22,6 Mio. USD Umsatz und ein Verlust von 0,19 USD pro Aktie (GAAP) bzw. minus 0,10 USD/Aktie unter Einbeziehung der Warrants). Sehr gut hört sich aber der Ausblick an: Das dritte Quartal soll zu einer Installation von 3.000 GenDrive-Systemen und zehn H2-Tankstellen führen. Für das Gesamtjahr werden 130 Mio. USD Umsatz angepeilt, wobei eine Bruttoumsatzmarge von acht bis zwölf Prozent als realistisch angesehen wird. 5.600 GenDrive-Systeme im Gesamtjahr 2017 wie auch 25 H2-Tankstellen gelten als Jahresziel. Der freie Cash-Flow soll 25 bis 35 Mio. USD erreichen. Als Auftragszuwachs gelten 325 Mio. USD für realistisch. Der Bargeldbestand soll 130 Mio. USD erreichen (Ausübung von Warrants?).
Risikohinweis
Jeder Anleger muss sich immer seiner eigenen Risikoeinschätzung bei der Anlage in Aktien bewusst sein und auch eine sinnvolle Risikostreuung bedenken. Die hier genannten BZ-Unternehmen bzw. Aktien sind aus dem Bereich der Small- und MidCaps, d. h. es handelt sich nicht um Standardwerte, und ihre Volatilität ist auch wesentlich höher. Es handelt sich bei diesem Bericht nicht um Kaufempfehlungen – ohne Obligo. Alle Angaben beruhen auf öffentlich zugänglichen Quellen und stellen, was die Einschätzung angeht, ausschließlich die persönliche Meinung des Autors dar, der seinen Fokus auf eine mittel- und langfristige Bewertung und nicht auf einen kurzfristigen Gewinn legt. Der Autor kann im Besitz von einigen der hier vorgestellten Aktien sein.
Der Autor Sven Jösting hat diesen Bericht Mitte September 2017 verfasst.

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