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Beitrag von Sven Geitmann

15. Mai 2017

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Hochspannung bei Graforce Hydro

Hanke

Jens Hanke, © Graforce Hydro


Die Graforce Hydro GmbH aus Berlin-Köpenick arbeitet derzeit an der sogenannten Hochfrequenz-Elektrolyse. Dabei soll mit Hilfe eines elektrischen und eines magnetischen Felds Wasser in seine Bestandteile zerlegt werden, so erklärte Geschäftsführer Dr. Jens Hanke. Seit 2010 arbeitet er im Technologiepark Adlershof an dieser Idee, bei der gemäß seinen Ausführungen mit einem Hochspannungsfeld direkt über dem Wasserspiegel „ein Plasma wie auf der Sonne erzeugt“ wird. Die dabei freigesetzten Elektronen sollen dann Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff spalten, erklärte der Doktor für theoretische Medizin.
Für den Betrieb solch eines Plasmaelektrolyseurs, wie Hanke ihn nennt, könnte Solarstrom herangezogen werden. Eine geeignete Photovoltaikanlage könnte auf dem Zentrum für Photovoltaik und Erneuerbare Energien (ZPV), in das Graforce 2013 eingezogen ist, installiert werden. Dort im dritten Obergeschoss arbeiten Hankes Worten zufolge derzeit rund 18 Mitarbeiter im Labor an der Umsetzung seiner Pläne. Diese sehen vor, dass Wasserstoff mit einem Wirkungsgrad von 89 % (gegenüber 70 % in konventionellen Elektrolyseuren) für einen Preis von 2,80 Euro pro Kilogramm hergestellt werden könnte. So hatte es Hanke bereits 2010 mit seinem Kollegen Dr. Ramin Radmanesh in Wittenberg durchgerechnet.
Ursprünglich hatte es geheißen, ein entsprechender „Garagenwasserstoffgenerator“ könnte im Herbst 2014 serienreif sein, dann hieß es, die Hochfrequenzelektrolyse würde Ende 2016 Serienreife erlangen. Jetzt wird von Ende 2017 gesprochen. Allerdings wurden aus Gründen des Patentschutzes bislang noch keine technischen Details über die Funktionsweise des Verfahrens, beispielsweise wie die Gase Wasserstoff und Sauerstoff separiert werden, veröffentlicht. Von daher muss auch die Ankündigung, der Wasserstoff könne preiswert und umweltschonend zu einem Preis von unter drei Euro pro Kilogramm aus Wasser hergestellt werden, zunächst mit Vorsicht genossen werden. Das Unternehmen Robowatch, das Hanke vor der Graforce-Gründung zehn Jahre lang leitete, meldete Anfang 2010 Insolvenz an.
Die Berliner Wasserbetriebe wollen trotzdem an der Umsetzung von Hankes H2-Plänen mitwirken. Allerdings geht es hierbei zunächst um die Erprobung eines „neuen“ Kraftstoffs. Ein BWB-Sprecher bestätigte, dass zwei Opel Combo für den Betrieb mit Hythan, einem Gemisch bestehend aus 30 Prozent Wasserstoff und 70 Prozent Erdgas, umgerüstet werden sollen. Ob der dafür benötigte Wasserstoff bereits per Plasmaelektrolyse hergestellt wird, ist derzeit noch unklar.

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