Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

26. Februar 2015

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Zu viele eRoaming-Plattformen verderben den Brei

Deutschland hat diesbezüglich noch Aufholbedarf. Es gibt zwar ernsthafte Bemühungen, ein einheitliches Abrechnungssystem zu etablieren, aber derzeit herrscht noch die Kleinstaaterei vor. Einer der bedeutendsten Player hinzulande ist die Hubject GmbH, ein in Berlin ansässiges Joint Venture, das 2012 von verschiedenen Industriepartnern aus dem Automobilbau, der Energiewirtschaft sowie Technologieunternehmen gegründet wurde, um bei der E-Auto-Aufladung einen „Marktplatz für Europa“ zu kreieren. Andreas Pfeiffer, Geschäftsführer von Hubject, legte im Gespräch mit HZwei Wert auf die Feststellung, dass dies ein reines Industrieprojekt sei, das keinerlei staatliche Forschungsgelder erhalte.
Hubject betreibt seit Mai 2013 die eRoaming-Plattform www.intercharge.eu. Über diese Plattform (Slogan: „charge wherever you like“) sind etwa 3.000 europäische Ladepunkte zusammengeschlossen, die alle an dem intercharge-Symbol, dem europäischen Kompatibilitätszeichen für kundenfreundliche Lade- und Bezahlprozesse, erkennbar sind (s. HZwei-Heft Okt. 2013). In Deutschland sind es mehr als 50 % der Ladesäulen. Mehr als 120 europäische Partner von Sizilien bis Lappland beteiligen sich inzwischen an der intercharge-Lösung (z. B. Benelux-Staaten, Skandinavien, Frankreich, Italien, Spanien). Im Oktober 2014 wurde intercharge mit dem eCarTec Award 2014 in der Kategorie „Sustainable Mobility Concepts“ ausgezeichnet.
Seit Oktober 2014 kooperiert die Hubject GmbH mit The New Motion. Durch diese Zusammenarbeit erhalten die Kunden, die bereits bei einem dieser beiden Anbieter registriert sind, auch Zugang zu den Ladepunkten des anderen. Sander Ouwerkerk freut diese Entwicklung: „Dank der Kooperation mit Hubject können unsere Kunden zukünftig fast überall in Deutschland und Österreich laden.“ Eine Konkurrenzsituation sieht Andreas Pfeiffer nicht: „The New Motion ist in der Rolle eines Emobility-Service-Providers selbst Hubject-Kunde und nutzt die Dienstleistung der Hubject GmbH. Das Serviceangebot von The New Motion und intercharge direct als Direktzahlungsangebot von Ladestationsbetreibern ergänzen sich aus unserer Sicht ideal.“
intercharge direct
Am 6. Oktober 2014 startete Hubject intercharge direct: Hierbei handelt es sich um eine Direktbezahlmöglichkeit (Hubject: „optionale Zusatzfunktion zum eRoaming“), mit der Ladevorgänge von Elektroautos direkt mit jedem beliebigen Mobiltelefon bezahlt werden können – egal, wer der Betreiber der jeweiligen Ladestation ist. Auf diese Weise können Kunden, die keinen festen Vertrag und auch keine Ladekarte besitzen, ihr Fahrzeug komfortabel und sicher laden. Bei diesem Verfahren erhält der Fahrer Zugang zur Ladesäule, indem er den dortigen QR-Code einscannt oder die Ladepunktnummer auf der mobilen intercharge-Website m.intercharge.eu eingibt. Anschließend kann der Ladevorgang digital gesteuert und direkt per PayPal oder per Visa-Karte bezahlt werden. Eine Ladekarte oder der Download einer App ist in diesem Fall überflüssig. Andreas Pfeiffer, Geschäftsführer der Hubject GmbH, erklärte: „Wir sind davon überzeugt, dass intercharge direct eine nutzerorientierte Lösung ist, die zur Weiterentwicklung des europäischen Elektromobilitätsmarktes beitragen wird.“ Außerdem erfüllt das Berliner Unternehmen damit die Forderung der EU nach einem kundenfreundlichen Zugang zu Ladeinfrastruktur.

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2 Kommentare

  1. Marlou de Jong

    Ausführiges Artikel zum Thema Roaming! Sie haben ein wichtiges aber kompliziertes Thema klar beschrieben. Hoffentlich ist es bald so weit, dass man mit einer Ladekarte (oder mit einem anderen Zugangsmedium) überall laden kann!

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  2. Starkstrompilot

    so ein Krampf! Roaming – wenn ich das schon höre. Ich will gar keine Karte. Brauch ich an der Benzintankstelle ja auch nicht. Warum geht das nicht wie bei den Nachttankstellen. EC-Karte durchziehen, los geht’s. Alles andere wird nicht zur allgemeinen Akzeptanz führen.
    Alle Säulenbetreiber schreien immer nach Einheitlichkeit, meinen damit aber ihr System und betreiben denselben Protektionismus mit ihrem Kartenwirrwarr wie ihre Konkurrenten.

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