Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

19. März 2019

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Windstrom ernten und Wasserstoff tanken

Husum Niebuell Web
© GP Joule

Es wird immer konkreter: Der äußerste Norden Deutschlands wird zur Vorreiterregion für nachhaltig erzeugten Wasserstoff und gleichzeitig für ein zukunftsträchtiges Mobilitätskonzept mit Bürgerbeteiligung. Wie das aussehen könnte, hat GP Joule bereits im März 2017 mit einer Machbarkeitsstudie illustriert (s. HZwei-Hefte Apr. u. Okt. 2017). Anfang Dezember 2018 verkündete die Unternehmensgruppe nun, wie das von ihr angepeilte grüne H2-Mobilitätsprojekt eFarm genau aussehen soll.

Das Ziel des in Reußenköge beheimateten Unternehmens ist, alle Kunden, die sich ein Wasserstofffahrzeug anschaffen, zu hundert Prozent mit grünem, regional erzeugtem Wasserstoff zu versorgen. Dafür sollen insgesamt fünf Standorte mit Elektrolyseuren ausgestattet und H2-Tankstellen in Husum sowie Niebüll aufgebaut werden (s. Abb.). Wie André Steinau von GP Joule gegenüber HZwei erklärte, wird seine Firma zudem zwei Brennstoffzellenbusse anschaffen und sie zum Preis vergleichbarer Dieselmodelle an das regionale Nahverkehrsunternehmen weitergeben. Darüber hinaus zählen noch fünf BZ-Pkw zu diesem mit 8 Mio. Euro geförderten Vorhaben.

Geschäftsführer Ove Petersen betonte besonders den gesellschaftlichen Aspekt dieses Projekts, für das extra die eFarming GmbH & Co. KG gegründet wurde: „Der Name eFarm ist bewusst gewählt: Wir wollen ein gemeinschaftliches, nachhaltiges Wirtschaften mit erneuerbaren Energien in die Gesellschaft bringen. Wir werden im Verbund Wasserstoff produzieren, transportieren, verarbeiten und vermarkten, wie in der genossenschaftlichen Milchwirtschaft. Wenn der Zusammenhang zwischen erneuerbarer Energieerzeugung und -verbrauch hergestellt wird, die Vielfalt an Nutzen sichtbar wird, an dem viele auch in puncto Wertschöpfung und Wohlstand partizipieren können – dann akzeptieren die Bürger den Wandel zur Energiewende. Hierfür wird eFarm eine direkte Bürgerbeteiligung ermöglichen, viele Akteure einbinden und diese fit für die Teilnahme am Sektorenkopplungsmarkt machen.“ Projektstart ist 2019, Betriebsbeginn der Busse 2020.

„Wenn die Bürger auf diesem Weg die erneuerbaren Energien erfahren und an der regionalen Wertschöpfung partizipieren können, dann sorgt das für die nötige Akzeptanz.“

Ove Petersen, GP Joule

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