Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

2. September 2019

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Wasserstofffahrzeuge im Brandfall

Brandbekämpfung will geübt sein.
Brandbekämpfung will geübt sein, © IFAB

Vor dem Hintergrund des Klimawandels rückt die Reduktion von Treibhausgasen auch im Verkehrsbereich immer mehr in den Vordergrund. Einen großen Stellenwert haben derzeit elektrisch betriebene und im Speziellen batteriebetriebene Fahrzeuge (BEV).

Autos mit Brennstoffzelle (FCEV) haben aktuell zwar noch keine signifikanten Markanteile, dies könnte sich jedoch in Anbetracht der sich anbahnenden Probleme von Batteriefahrzeugen schon bald ändern. Neue Fahrzeuge mit H2-Antrieb werden sowohl im Pkw-Bereich als auch im öffentlichen Personennahverkehr eingesetzt. Letzterer umfasst mit Stadtbussen, Personenzügen und Straßenbahnen die gesamte Bandbreite an Fahrzeugtypen. Aber was ist mit deren Sicherheit?

Brände in Fahrzeugen passieren jeden Tag, auch wenn es aktuell meist nur die BEV sind, die es in die Schlagzeilen „schaffen“. Dass sich das Brandverhalten einer Lithium-Ionen-Batterie von dem von Benzin oder Diesel unterscheidet, ist ebenso offensichtlich wie die Tatsache, dass von dem Wasserstoff, mit dem eine Brennstoffzelle betrieben wird, gänzlich andere Risiken ausgehen. Insbesondere der hohe Betriebsdruck, bei dem Wasserstoff in Fahrzeugen mitgeführt wird und der je nach Anwendung bei 350 bar oder 700 bar liegt, birgt die Gefahr eines von herkömmlichen Fahrzeugenantrieben unbekannten Brandereignisses: des Jet-Feuers.

Zu einem Jet-Feuer kommt es, wenn brennbares Gas aus einem Behälter durch eine kleine Öffnung entweicht und beim Kontakt mit der Umgebungsluft entzündet wird. Abhängig vom Druck innerhalb des Behälters und der Größe der Öffnung können so für kurze Zeit Stichflammen mit einigen Metern Länge entstehen. Ein zusätzliches Risiko birgt eine urbane Umgebung: Unterirdische Anlagen, wie zum Beispiel Tunnel, Parkhäuser sowie Bus- und Bahnhöfe, bedingen grundsätzlich besondere Voraussetzungen für die Bekämpfung von Bränden und die Gewährleistung einer sicheren Entfluchtung von Personen. Diese sind ebenso wie die neuen Antriebstechnologien Teil einer modernen Infrastruktur, so dass Sicherheitsfragen sowohl bei der Planung neuer und der Ertüchtigung von bestehender Infrastruktur als auch bei der Konzeption von Fahrzeugen mitgedacht werden sollten.

Forschungsprojekt SUVEREN

Können im City-Tunnel auch in Zukunft noch die gleichen Sicherheitsbestimmungen gelten, wenn dort mehrheitlich wasserstoffbetriebene Fahrzeuge hindurchfahren? Der Beantwortung dieser und anderer Fragen widmet sich seit Mitte 2017 das durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Vorhaben SUVEREN (Sicherheit in unterirdischen städtischen Verkehrsbereichen bei Einsatz neuer Energieträger). Bei diesem Projekt haben sich die Fogtec Brandschutz GmbH & Co. KG, die Studiengesellschaft für Tunnel und Verkehrsanlagen e.V. (STUVA) und die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) zusammengetan, um die Auswirkungen von Bränden mit neuen Energieträgern, wenn sich die Fahrzeuge in unterirdischen Anlagen befinden, zu untersuchen.

weiterlesen im HZwei Juli-Heft

Autoren: Rajko Rothe, Max Lakkonen

1 Kommentar

  1. Joe Schmidt

    “Autos mit Brennstoffzelle (FCEV) haben aktuell zwar noch keine signifikanten Markanteile, dies könnte sich jedoch in Anbetracht der sich anbahnenden Probleme von Batteriefahrzeugen schon bald ändern.”
    In welcher Welt lebt der Autor, der einen solchen Satz verfasst? Natürlich ist es richtig, die Sicherheitsrisiken von H2 zu untersuchen /zu beleuchten. Aber was die Entwicklung von BEV /FCEV angeht, wäre ein gewisses Maß an Realitätssin angeraten.
    http://morellife.com/wordpress/modelx/2019/03/14/der-osborne-effekt-und-die-automobilindustrie/

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