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Beitrag von Sven Geitmann

13. Januar 2016

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Flughafen Stuttgart wird fairport STR

e-fleet-Stuttgart

e-fleet auf dem Flughafen-Vorfeld


Innovative Projekte haben am Flughafen Stuttgart eine gewisse Tradition: Hier in Echterdingen ist der Heimathafen mehrerer Brennstoffzellen-Flugzeugmodelle, hier steht seit dem Jahr 2009 die erste öffentliche Wasserstofftankstelle Baden-Württembergs und hier wird das Thema Hybridtechnik seit dem Jahr 1991 praktisch umgesetzt. Als neustes Projekt werden derzeit insgesamt sechs Elektrobusse eingesetzt, um sie im Alltagsbetrieb zu erproben. Am 13. Oktober 2015 präsentierte der Flughafen Stuttgart die neue E-Bus-Flotte, die fortan für „nachhaltigere“ Mobilität auf dem Rollfeld sorgen soll.
Prof. Georg Fundel, Geschäftsführer der Flughafen Stuttgart GmbH (FSG), nahm parallel zu der zeitgleich auf dem nahegelegenen Messegelände stattfindenden World of Energy Solutions (s. WES 2015 & Kommentar) gemeinsam mit Winfried Hermann, dem Minister für Verkehr und Infrastruktur von Baden-Württemberg, den ersten eCobus 3000 in Betrieb. Hierbei handelt es sich um einen von insgesamt sechs elektrisch betriebenen Vorfeldbussen der Marke Cobus. Der 112 Passagiere fassende Bus mit einer Breite von 3 m verfügt über Lithium-Titanat-Akkus (95 kWh) und weist eine Nennleistung von 160 kW auf.
Die Cobus Industries GmbH, die als führender Hersteller von Flughafenbussen gilt, stellt auch die sechs weiteren, derzeit noch dieselmotorisch betriebenen Busse in Stuttgart. Die neuen Fahrzeuge reduzieren jedoch den Energieverbrauch pro Passagier im Vergleich zum Dieselantrieb um rund 80 Prozent und sparen dadurch über 22 Tonnen CO2 pro Jahr ein. Um diese Technik zu erproben, hatte es vor der offiziellen Inbetriebnahme auf dem Flughafengelände einen umfassenden, positiv verlaufenden Test dieses weltweit ersten Flughafen-Elektrobusses gegeben.
40 Prozent der Mehrkosten verglichen mit dieselmotorisch betriebenen Fahrzeugen erhält die FSG von der Landesinitiative Elektromobilität II des Landes Baden-Württemberg. Für den Aufbau neuer Ladesäulen sowie der elektrischen Infrastruktur wurde ebenfalls Fördergeld eingesetzt: Die Europäische Union sowie das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie zahlten über eine halbe Million Euro.
Ein Dutzend E-Fahrzeuge auf dem Rollfeld
Anlässlich der Präsentation der neuen E-Busse stellte die Mannschaft von Georg Fundel auf dem Flughafenvorfeld noch sechs weitere elektrisch betriebene Off-Highway-Fahrzeuge vor, die in Stuttgart gemeinsam für eine sauberere Mobilität sorgen sollen. So laufen sowohl die Busse als auch ein Gepäckförderband mit Elektroantrieb sowie ein Rangierfahrzeug (Push-back-Fahrzeug F110), das die Jets mit Batteriepower aus ihren Parkbuchten schiebt, allesamt im e-fleet-Programm. Darüber hinaus ist ein Brennstoffzellen-Pkw (Mercedes f-cell B-Klasse) bereits seit 2010 im Follow-me-Betrieb im Einsatz, während ein Elektro-Van (Mercedes Sprinter) für Flughafentransporte und ein Hybridfahrzeug (Opel Ampera) für die Flughafenpolizei zur Verfügung stehen und zwei Elektroschlepper beim Gepäcktransport eingesetzt werden.
Flughafen-Chef Fundel erklärte bei der Vorstellung der Fahrzeugflotte: „Elektroantriebe eignen sich hervorragend für die Flugzeugabfertigung, weil die Länge der Fahrstrecken überschaubar ist (80 km am Tag; Anm. d. Red.). Nachdem wir intensiv getestet haben, machen wir jetzt Ernst. Wo immer Wirtschaftlichkeit, Umweltverträglichkeit und Betriebssicherheit ineinandergreifen, setzen wir künftig auf Elektromobilität.“ Verkehrsminister Hermann ergänzte: „Es freut mich, dass der Landesflughafen mit dieser Entscheidung beim Thema Nachhaltigkeit in Deutschland und Europa als ‚fairport‘ weiter Vorreiter ist.“

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