Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

28. Mai 2021

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Neuer Studiengang Wasserstofftechnik

HS Würzburg-Schweinfurt holt H2-Experten ins Boot

Kompetenzkompass © FHWS
© FHWS

Die Fakultät Maschinenbau der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) greift das Thema Energiewende aus der Hightech Agenda Bayern auf und entwickelt einen neuen Studiengang Wasserstofftechnik. Ab Oktober 2021 soll es Studierenden dort möglich sein, sich vertieft mit Wasserstoff zu befassen, um sich später auch beruflich diesem bedeutenden Bestandteil der Energiewende zu widmen. Im neuen Studiengang stehen vor allem die Entwicklung von H2-Anlagen, deren laufender Betrieb sowie die entsprechende Anlagen- und Arbeitssicherheit im Mittelpunkt. Zur Studiengangentwicklung und -gestaltung sollen maßgeblich ein ständiger Austausch sowie spätere Projektkooperationen mit Unternehmen und deren Fachexperten beitragen.

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Seit dem Jahr 2017 wird an der Fakultät Maschinenbau der FHWS an Kompetenzen und kompetenzorientierter Lehre geforscht. Im Rahmen dieser wissenschaftlichen Arbeit ist ein umfassendes Kompetenzprofil für das Maschinenbaustudium entstanden, welches nicht nur fachliche, sondern auch überfachliche Kompetenzen abbildet. Die Übertragbarkeit auf andere technische Studiengänge ist möglich, sofern sich Fachexperten im Rahmen eines angeleiteten Workshops zusammenfinden und das Kompetenzprofil für das eigene Fachgebiet adaptieren.

Zur bedarfsgerechten und erfolgversprechenden Gestaltung des neuen Studiengangs Wasserstofftechnik fand am 27. November 2020 ein digitaler Workshop mit dem Titel „H2-Forum“ statt. Initiiert wurde dieser vom Team des Projekts BEST-FIT im Qualitätspakt Lehre, das seit 2017 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Neben anderen Themen lag ein Arbeitsschwerpunkt in der projekt- und kompetenzorientierten Eingangsphase technischer Studiengänge, im Rahmen dessen das oben genannte Kompetenzprofil entstanden ist.

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Dank langjähriger Industriekooperationen der FHWS, aber auch dank der Unterstützung durch Stefan Dürr, Leiter für Innovation und Technologie des Zentrums Wasserstoff.Bayern (H2.B), konnten deutschlandweit über 40 Ingenieure und Entwickler aus leitenden Positionen sowie Geschäftsführende von relevanten Unternehmen als Workshop-Teilnehmende gewonnen werden. Dürr erklärte zur Durchführung des Workshops: „Wir halten das Vorgehen der FHWS für besonders wertvoll, da hiermit nicht nur Partnerschaften und Kooperationen entstehen, sondern auch gemeinsam Ergebnisse geschaffen werden, um den Studiengang Wasserstofftechnik sowohl für die akademische Lehre als auch für die Arbeitswelt zukunftsträchtig zu gestalten.“

Es wurde vor allem mit Fachexpertinnen und -experten gesprochen, die Wasserstoffanlagen entwickelt haben und im Betrieb unterhalten. Beteiligte Unternehmen, die sich mit der H2-Technik befassen, wie etwa Airbus Operations GmbH, Linde GmbH, thyssenkrupp Industrial Solutions AG, BMW, Schaeffler Technologies AG & Co. KG, H-Tec Systems GmbH, SL TecH2 GmbH, ArianeGroup GmbH, Heitec Innovations GmbH, Green IT Concepts, Ferchau GmbH und ArianeGroup GmbH, aber auch Teilnehmende des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU sowie natürlich Lehrende von verschiedenen Hochschulen konnten aus entsprechend vielfältigen Perspektiven das Kompetenzprofil des neuen Studiengangs mitgestalten.

Kompetenzforschung aus dem Maschinenbau

Was aber genau steckt nun in diesem Kompetenzprofil? Wie wurde es entwickelt und welche Details verbergen sich dahinter? Bereits hier wurde großer Wert auf die Zusammenarbeit der Hochschule mit den Unternehmen gelegt. Denn eine optimale Gestaltung der angewandten akademischen Lehre kann nur dann erfolgen, wenn die zukünftigen Arbeitgeber sich an der Studiengangplanung beteiligen und ihre wesentlichen Ansprüche an fachliche, aber auch überfachliche Kompetenzen benennen.

Auf der Basis dieser Ansprüche ist auch das Kompetenzprofil für den Studiengang Maschinenbau der FHWS entstanden. Hierfür wurden 70 Fachleute aus Lehre und Industrie mit einem standardisierten Fragebogen interviewt. Insgesamt 19 Unternehmen, davon 14 aus der Groß- und fünf aus der Mittelstandsindustrie, haben sich an diesem Forschungsprojekt beteiligt. Mithilfe der Anwendung bewährter Erhebungs- und Auswertungsverfahren, etwa des systematisierenden Experteninterviews nach Bogner et al. (2014) und der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring und Fenzel (2010, 2016), konnte ein umfassender Kompetenzkatalog mit über 129 Fähigkeiten, Fertigkeiten und Eigenschaften sowie den entsprechenden Definitionen erfasst werden.

… Lesen Sie mehr in der aktuellen Ausgabe des HZwei

Autoren: Lisa Lehmann, Prof. Winfried Wilke, Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt, Fakultät Maschinenbau

4 Kommentare

  1. Mathias Glaser

    Sehr geehrter Herr Prof. Wilke! Kennen Sie vielleicht adhoc gute Masterstudiengänge, die Maschinenbau-Ingenieure in #greenhydrogen oder #erneuerbareEnergien in Luft- und Raumfahrt-Unternehmen fortbilden und spezialisieren? Ihr Wissen kann uns bestimmt sehr helfen in dieser Suche. Vielen Dank im Voraus. VG Mathias Glaser

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  2. Mathias Glaser

    Vielen Dank für die Klärung. Wir suchen dann mehr ein Masterstudium mit Partnerunternehmen der Luft- und Raumfahrt und #greenhydrogen…

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  3. Prof. Dr.-Ing. Winfried Wilke

    Es handelt sich um den ersten grundständigen (Vollzeit)Bachelorstudiengang mit dem Schwerpunkt Wasserstofftechnik in Deutschland. Der Studiengang umfasst 7 Semester (6 Theoriesemester, 1 Praxissemester). Weiterbildungsstudiengänge finden Sie auch bei anderen Hochschulen.

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  4. Mathias Glaser

    Ist das auch als Masterstudiengang nach dem Maschinenbau-Ingenieursstudium möglich? Dsnje glaser.mathias@gmail.com

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