Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

4. Mai 2020

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Komplette Hausenergieversorgungssysteme

H2-Flaschenbündel in Zusmarshausen
H2-Flaschenbündel in Zusmarshausen, © Hörmann Solartechnik

Neben dem Austausch von Altgeräten gegen Modelle mit neuer, effizienterer Technologie ist aktuell auch ein Angebot komplexerer Lösungsansätze zu registrieren. So geht Sunfire perspektivisch davon aus, dass sich zukünftig Quartierslösungen etablieren werden, bei denen es eine Kombination aus Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen und größeren Brennstoffzellensystemen geben wird, die nicht mehr einzelne Gebäude, sondern gleich mehrere Wohneinheiten mit Energie versorgen werden.

Außerdem verstärkt derzeit die Home Power Solutions GmbH (HPS) ihre Bemühungen, mit ihren Kombilösungen Eigenheimbesitzer komplett energieautark zu machen. So verkündete das Start-up Mitte Februar 2020, künftig mit der Gasag, dem Berliner Gasversorger, kooperieren zu wollen.

HPS, das seit Anfang 2019 mit ihrem Picea-System auf dem Markt ist (s. HZwei-Heft Apr. 2018), plant jetzt den Markthochlauf. Das Angebot lautet, dass Eigenheimbesitzer selbst erzeugte erneuerbare Energien zwischenspeichern und sich damit das ganze Jahr über selbst versorgen. Dafür werden eine Solarstromanlage mit Laderegler und Wechselrichter, Akkumulatoren, ein Elektrolyseur sowie eine Brennstoffzelle und ein Lüftungsgerät benötigt.

Die von HPS angebotenen Wasserstoffspeicher, bestehend aus Flaschenbündeln mit 300 bar Befülldruck, stammen von Wystrach. Der Speicherhersteller aus Weeze am Niederrhein hatte die Kooperation mit HPS bereits vor einem Jahr anlässlich der Energy Storage Europe in Düsseldorf bekanntgegeben. Wolfgang Wolter, Geschäftsführer Vertrieb bei Wystrach, erklärte damals: „Picea ist ein schönes Beispiel für den ortsfesten Einsatz unserer Speicherlösungen. Mit unseren flexiblen Systemen können wir ganz unterschiedliche Speicherbedarfe decken: von der Kapazität eines Einfamilienhauses über ein Bürogebäude bis zum Kraftwerk.“ Der dazugehörige Elektrolyseur stammt vom neuen Kooperationspartner Enapter.

Eine dieser Anlagen steht in Zusmarshausen. Das Wohngebäude von Ehepaar Hörmann – unweit der eigenen Installationsfirma Hörmann Solartechnik – wurde im Dezember 2018 bezogen und wird das ganze Jahr zu 100 Prozent autark ausschließlich mit Sonnenenergie versorgt. Ein Anschluss ans öffentliche Stromnetz existiert nicht. Nach Aussage der Firmeninhaberin Rita Hörmann ist die Picea nebst Nebenaggregaten „das erste Energie- und Heizsystem auf dem Markt, welches sich amortisiert und rechnet“. (s. auch Bericht: „Solar-, H2– und BZ-Technik auf Schwedisch“) Insgesamt, so berichtete ihr Ehemann Markus, investierten die beiden dafür rund 70.000 Euro.

1 Kommentar

  1. Gerald Friesen

    Ein Alptraum für die Energieversorger und deren Lobby….
    Ein Traum für die Fans einer dezentralen Energieversorgung.

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