Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

2. März 2020

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Dramatische Veränderung

Randy MacEwen.
Randy MacEwen

Ballard Power Systems ist ein Pionier der Brennstoffzellenindustrie. Seit 1983 werden in dem von Geoffrey Ballard in Burnaby bei Vancouver gegründeten Unternehmen Brennstoffzellen entwickelt. Randy MacEwen ist seit 2014 Präsident und CEO des kanadischen Herstellers. Anlässlich des Internationalen Wasserstoff-Symposiums kam er am 23. Oktober 2019 nach Hamburg, und HZwei nutzte diese Gelegenheit zu einem Interview.

HZwei: Ist dies Ihr erster Aufenthalt hier in Deutschland, oder wie kommt es, dass Sie Europa und insbesondere Hamburg besuchen?

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Randy MacEwen: Ich bin seit langem in der Wasserstoff-, Brennstoffzellen- und Erneuerbare-Energien-Industrie tätig. Deutschland habe ich bereits viele Male besucht, auch Hamburg. Außerdem haben wir hier derzeit zwei Brennstoffzellenbusse von Solaris im Einsatz. Und es gibt aktuell eine Ausschreibung für 30 weitere. Es handelt sich also um einen Markt, den wir gut kennen, und ich bin sehr erfreut über die Dynamik, die wir vor allem in Europa erleben. Das Bekenntnis zu Wasserstoff ist hier sehr stark, deswegen müssen wir den Moment nutzen.

Von Kanada, aus nordamerikanischer Sicht betrachtet, welche Rolle spielt Deutschland im weltweiten Brennstoffzellenmarkt?

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Ich würde den Blickwinkel auf Europa erweitern und sagen, dass Europa international die Dekarbonisierung der Mobilität immens vorantreibt. Europa ist am aggressivsten bei der Reduzierung von Emissionen. Wenn man sich also Themen wie Klimawandel, Energiesicherheit, Luftqualität ansieht, hat Europa meiner Meinung nach den Willen, diese Probleme wirklich anzugehen. Meiner Meinung nach ist Europa, obwohl es vielleicht nicht der größte Markt ist, vielleicht der wichtigste.

Wo sehen Sie uns jetzt in diesem Prozess der Dekarbonisierung des Mobilitätssektors?

Was wir sehen, ist ein großer und spannender Wandel, der sich derzeit in der Mobilität vollzieht. Und ich denke, die Transformation ist genauso tiefgreifend wie vor hundert Jahren, als wir die erste große Transportrevolution erlebten – vom Pferd zum Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Diese Transformation brachte ein ganz neues Ökosystem mit sich: die Herstellung von Motoren mit Antriebssträngen, die Herstellung von Autos und Bussen und Lastwagen, den Bau von Straßen und Autobahnen, Parkhäuser, Tankstellen, Luftverschmutzung und Verkehr. Das war eine ganz neue Wertschöpfungskette, die mittlerweile seit hundert Jahren besteht.

weiterlesen im HZwei Januar-Heft

2 Kommentare

  1. mb

    Ist Korrekt und allen Akteuren hinreichend bekannt, allerdings kein Grund nicht weiter zu machen. Nur weil es „aktuell“ nicht zu 100% grün ist, muss das nicht die nächsten 30 Jahre so bleiben. Die Preisparität zur Herstellung von grünen Wasserstoff im Vergleich zum Grauen wird -wenn man den Studien der Fraunhofer Gesellschaft glauben schenken mag- um das Jahr 2030 erreicht.

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  2. Joe Schmidt

    „Dekarbonisierung“ mit Brennstoffzellen ist derzeit ein Mythos. Denn >96% allen H2 wird aus fossilen Primärenergien gewonnen – nix mit „karbonfrei“ …
    Wenn Ballard also meint, mit BSZ „grünen“ Strom erzeugen zu wollen, dann müssten sie vor allem die EE-Stromerzeugung massiv ausbauen …
    Mal abgesehen davon, dass FCEV (also BSZ im mobilen Einsatz) i.d.R. anderen Technologien bei Effizienz und Wirtschaftlichkeit unterlegen sind.

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