Der Trend geht in eine klare Richtung: Auch Raffinieren müssen schnell grüner werden – neuerdings auch, um russisches Erdgas und -öl einzusparen. Immerhin sind Raffinerien hierzulande für rund ein Fünftel der CO2-Emissionen des Industriesektors verantwortlich. Grüner Wasserstoff kann in existierende Produktionsprozesse integriert werden. Diesen Umstieg vollziehen derzeit mehrere Raffinerien.
Für all diejenigen, die seit Jahren oder Jahrzehnten im Wasserstoffsektor tätig sind, ist dies der Moment, auf den sie immer gewartet haben: Wasserstoff wird in Europas Strategie zur Kohlendioxidreduzierung zu dem zentralen Element, ebenso wie bei der Anwendung im Energie- sowie im Industriesektor. Die gute Nachricht ist, dass Wasserstoff wesentlich dazu beitragen kann, die Klimaziele zu erreichen und Europa bis 2050 klimaneutral zu machen. Wasserstoff gibt es in vielen Farben, aber insbesondere die Herstellung großer Mengen grünen Wasserstoffs wurde als notwendige Maßnahme identifiziert, um Treibhausgasemissionen deutlich zu reduzieren oder sogar zu eliminieren. Dennoch wird in der wichtigen Übergangsphase weiterhin blauer Wasserstoff in der Industrie, hauptsächlich über die Erdgas-Methan-Dampfreformierung (SMR), hergestellt.
In Wesseling, mitten im Kohleland Nordrhein-Westfalen, entsteht gerade ein Modell für eine Verkehrswende. Jedenfalls wenn es nach dem Ölkonzernen Shell geht.