Nationale Konferenz als “Kirchentag” der Elektromobilität

Nationale Konferenz als “Kirchentag” der Elektromobilität

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Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel


„Deutschland wird um eine weitere Förderung nicht drumrumkommen.“ Dieser alles entscheidende Satz von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel spiegelt das Dilemma wider, in dem sich die Bundesregierung derzeit befindet: Eine direkte Förderung in Form einer Kaufprämie kommt aus Haushaltsgründen und auch aufgrund der bereits vielfach wiederholten Absagen nicht in Frage, aber ganz ohne Förderung (mehr …)

20. Jubiläum auf der Hannover Messe

20. Jubiläum auf der Hannover Messe

Hannover-Messe-2014-Koeckler

Dr. Köckler während der Preview in Berlin (Quelle: Deutsche Messe)


Während der diesjährigen Hannover Messe, die vom 7. bis 11. April 2014 stattfindet, dreht sich auf den Leitmessen Energy und MobiliTec alles rund um die Mobilität von morgen. „In der Halle 27 präsentieren alle an der Weiterentwicklung beteiligten Akteure neue Produkte und aktuelle Trends und Entwicklungen“, erklärte Marc Siemering, Leiter der Hannover Messe, im Vorfeld. Zum neuen Schwerpunktthema avanciert dort die Energiespeicherung, auch auf dem (mehr …)

Merkel: Super-Credits erlangen Super-Bedeutung

Merkel: Super-Credits erlangen Super-Bedeutung

Merkel umringt von Auto-Managern (v.l.): Neumann, Zetsche, Verkehrsminister Ramsauer, Hackenberg, Wissmann, Kagermann

Merkel umringt von Auto-Managern (v.l.): Neumann, Zetsche, Verkehrsminister Ramsauer, Hackenberg, Wissmann, Kagermann


Mit rund 900 Teilnehmern war die Internationale Konferenz Elektromobilität bewegt weltweit, die am 27. und 28. Mai 2013 in der Bundeshauptstadt abgehalten wurde, ein medienwirksamer Event. Direkt am Alexanderplatz im Berliner Congress Center bcc erschien die gesamte deutsche Automobilprominenz inklusive zahlreicher hochrangiger Politiker, um auf Einladung der Bundesregierung hin über Potentiale und Herausforderungen der Elektromobilität zu diskutieren. Auch Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel ließ es sich nicht nehmen, einen Rundgang über die begleitende Ausstellung zu machen und ein politisches Statement abzugeben, indem sie sich verbal demonstrativ hinter die Elektromobilität und auch die deutsche Automobilindustrie stellte. (mehr …)

Umfangreiches Förderprogramm für Elektromobilität gefordert

In punkto Elektromobilität galt im Bundesministerium für Wirtschaft (BMWi) bisher stets die Sprachregelung, dass zu gegebener Zeit über geeignete Fördermaßnahmen nachgedacht werde. Auch vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hieß es stets zurückhaltend, dass ein „technologieoffener Ansatz“ verfolgt werde. Dies hatte zuletzt Dr. Veit Steinle nochmals während der Hannover Messe am 4. April 2011 betont.
Mittlerweile mehren sich jedoch die Stimmen, die ein stärkeres Engagement seitens der Bundesregierung in diesem zukunftsträchtigen Sektor fordern. So hatte beispielsweise Bayerns Umweltminister Markus Söder von der Bundesregierung verlangt, ein milliardenschweres Förderprogramm für Elektromobilität aufzusetzen. Gegenüber dem Focus erklärte Söder Ende März 2011: „Wir brauchen ein neues nationales Energiekonzept.“ Weiter hieß es aus Bayern: „Die Elektro- oder Hybrid-Autos müssen mit einer deutlichen Steuersenkung gefördert werden. Wir wollen grüne Kennzeichen für Elektro-Autos durchsetzen.“ Zudem berichtete das Nachrichtenmagazin, Söder habe in einem Konzeptpapier eine finanzielle Unterstützung in Höhe von insgesamt sechs Milliarden Euro gefordert. Gleichzeitig kündigte der Umweltminister an, dass Bayern ein eigenes Programm zur Förderung der Elektromobilität auflegen wolle.
Spätestens seit der Hannover Messe mehren sich die Anzeichen, dass sich bis zu diesem Sommer tatsächlich etwas tun könnte. So erklärte beispielsweise Ursula Heiner-Esser, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), während des Forums MobiliTec: „Die Koalition wird ein neues Programm zur Förderung der Elektromobilität vorm Sommer herausbringen.“ Auch Prof. Dr. Henning Kagermann hatte bereits durchblicken lassen, dass in dem zweiten Bericht der Nationalen Plattform Elektromobilität angemessene Fördermaßnahmen befürwortet werden (s. Kagermann).

Kagermann fordert angemessene Förderung

Prof. Dr. Henning Kagermann, der Vorsitzende des Lenkungskreises der Nationalen Plattform Elektromobilität, hat auf der weltweit größten Industriemesse, die vom 4. bis 8. April 2011 in Hannover stattfindet, klare Worte gefunden. Als Schirmherr des Forums MobiliTec sagte er fünf Wochen vorm Abgabetermin seines zweiten Berichts über das Thema Elektromobilität, es gehe „um mehr als nur um Autos.“ Unter anderem geht es für ihn auch ganz aktuell um die Frage der Herkunft des Stroms. Diesbezüglich zeigte er sich überzeugt davon, dass eine Selbstverpflichtung der Industrie, dass Strom aus erneuerbaren Energie verwendet würde, möglich sein sollte.
Kagermann, der gleichzeitig Präsident der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften acatech ist, erklärte hinsichtlich der Zielsetzung zukünftiger Anstrengungen, dass Deutschland „Schaufenster sein wolle“ und dafür 1 Mio. Elektroautos bis zum Jahr 2020 auf die Straße bringen werde. Den Kritikern, die diese Zahl für zu hoch oder zu niedrig hielten, entgegnete er: „Das ist eine richtige Zahl.“ Und er fügte hinzu: „Wir werden sie nicht erreichen, wenn wir keine angemessene Förderung erhalten.“ Während seiner Ansprache wandte er sich mit Sätzen wie diesem mehrfach direkt an die anwesende parlamentarische Staatsekretärin im Bundesumweltministerium, Ursula Heinen-Esser, und betonte: „Wir erhoffen uns eine Beschleunigung der Förderung.“
Fernerhin kündigte er Kagermann an, dass der zweite Bericht mit Empfehlungen für geeignete Rahmenbedingungen zur Einführung der Elektromobilität in Deutschland am 11. Mai 2011 an die Bundesregierung übergeben werde. Dazu sagte er: „Der erste Bericht wird nicht umgestoßen.“ Er betonte vielmehr: „Deutschland wird eine führende Rolle einnehmen, wenn wir uns an diesen Bericht halten.“

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