Wasserstoff als idealer chemischer Energieträger für die Langzeitspeicherung im Strom- und Wärmesektor und für die Verwendung in der Mobilität sowie als Grundstoff für die chemische Industrie hat für das zukünftig verstärkt sektorengekoppelte deutsche Energiesystem eine zentrale Bedeutung.
Elektrolyse
Zweistufige Hochtemperaturwasserspaltung
Wasserstoff weist ein hohes Potenzial auf, einer der dominierenden Energieträger in allen Bereichen der Energiewirtschaft zu werden, da er ohne kohlenstoffhaltige Rohstoffe und rein unter Nutzung erneuerbarer Energiequellen hergestellt werden kann. Er wird zurzeit als Fahrzeugtreibstoff für Autos, Busse, Lkw und Züge eingeführt.
Elektrolyse: Entwicklungstrends und Herstellerübersicht
Die Aufspaltung von Wasser mit Hilfe elektrischer Energie in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff wird allgemein als Wasserelektrolyse bezeichnet. Dieser Vorgang entspricht der aus dem Schulunterricht bekannten Knallgas-Reaktion in entgegengesetzter Richtung. Sofern die Anode und die Kathode in einer Elektrolysezelle durch eine semipermeable Membran oder ein Diaphragma getrennt sind, können die produzierten Gase getrennt aus der Zelle abgeführt werden.
Hochspannung bei Graforce Hydro
Die Graforce Hydro GmbH aus Berlin-Köpenick arbeitet derzeit an der sogenannten Hochfrequenz-Elektrolyse. Dabei soll mit Hilfe eines elektrischen und eines magnetischen Felds Wasser in seine Bestandteile zerlegt werden, so erklärte Geschäftsführer Dr. Jens Hanke. Seit 2010 arbeitet er im Technologiepark Adlershof an dieser Idee, bei der gemäß seinen Ausführungen mit einem Hochspannungsfeld direkt über dem Wasserspiegel „ein Plasma wie auf der Sonne erzeugt“ wird
Der Bau in Aarau kann beginnen
Jetzt wird’s konkret in der Schweiz: Wie die IBAarau AG Mitte Juni 2016 vermeldete, hat der schweizerische Energieversorger konkrete Schritte in die Wege geleitet, um das von H2 Energy und Coop Mineraloel AG initiierte Vorhaben (s. HZwei-Hefte Juli 2015 u. April 2016) in die Praxis umzusetzen. Und zwar reichte IBAarau kürzlich ein Baugesuch ein, um eine H2-Produktionsanlage an seinem Wasserkraftwerk in Aarau zu errichten. Das Kraftwerk soll ab 2017 zwei Prozent seiner Stromproduktion für die geplante Elektrolyse-Anlage nebst Verdichterstation abzweigen.
Weltweiter Markt für Elektrolyseure wächst dramatisch
(Quelle: Hydrogenics)
Die derzeit an der Börse gehandelten Aktien von Brennstoffzellenunternehmen befinden sich alle auf einem Kursniveau, als wenn bereits ein Crash eingetreten sei. Es wirkt, als wenn die technologischen Durchbrüche bei der Weiterentwicklung der Brennstoffzelle überhaupt nicht stattgefunden hätten, als wenn die Erzeugung, die Speicherung und die Nutzung von Wasserstoff keine Chancen auf Erfolg hätten. Aber mitnichten – das Gegenteil ist der Fall. Wir befinden uns am Anfang
Neue Wasserstoff-Tankstelle in Hamburg eingeweiht
Hamburg hat seine dritte Wasserstoff-Tankstelle erhalten. Am 16. März 2015 nahm der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundes-Verkehrsministerium Enak Ferlemann gemeinsam mit dem Hamburger Wirtschaftssenator Frank Horch die neue Station in der Schnackenburgallee in Betrieb. Die in die dortige Shell-Tankstelle integrierte Betankungsanlage erzeugt den Wasserstoff per Elektrolyse direkt vor Ort, und zwar aus 50 % erneuerbar produziertem Strom und 50 % Regelenergie.
Hamburg erhält Energie-Campus
Am 24. Februar 2014 hat die Grundsteinlegung für den Energie-Campus Hamburg Bergedorf stattgefunden. Die neue Forschungseinrichtung in den Bergedorfer Schleusengärten soll jeweils ein Labor für Windkraft sowie für intelligente Stromnetze bekommen und wird der Hochschule für Angewandte Wissenschaft Hamburg (HAW Hamburg) zur Ausbildung und Qualifizierung dienen. Geplant ist, dass sich hier Unternehmen der
ThyssenKrupp gründet Elektrolyse-Joint-Venture
Als weiterer großer Industriekonzern intensiviert nach Siemens nun auch ThyssenKrupp sein Engagement im Elektrolysegeschäft. Wie das Dortmunder Unternehmen Anfang November 2013 bekanntgab, hat ThyssenKrupp Industrial Solutions mit dem italienischen Elektrochemie-Unternehmen De Nora eine Vereinbarung zur Gründung eines Joint Ventures unterzeichnet. ThyssenKrupp versteht diese Erweiterung seines Elektrolysebereichs als strategische Verstärkung des Anlagenbaus und beabsichtigt, im Bereich der Planung, Beschaffung und Errichtung von Elektrolyseanlagen unter dem Namen ThyssenKrupp Uhde Chlorine Engineers von Dortmund aus aktiv zu werden.
Auf Lolland entsteht das Wasserstoff-Dorf 2.0
Vestenskov ist eine kleine Gemeinde auf Lolland, Dänemarks viertgrößter Insel. Auf dem äußerst ebenen Eiland, der so genannten „Pfannkuchen-Insel“ (pancake island), gibt es reichlich Wind. Da ist es nur logisch, dass nahe dem Küstenstreifen ein großer Offshore-Windpark steht, der so viel elektrische Energie ins Stromnetz speist, dass die rund 70.000 Insulaner damit 50 Prozent ihres Strombedarfs decken können. Zur Abdeckung der restlichen 50 Prozent, und weil der Windstrom nicht gespeichert wird, sind die Inselanwohner auf fossile Energien angewiesen. So war es jedenfalls bis 2006. Damals startete ein sechsjähriges Projekt zur Speicherung der Windenergie in Wasserstoff. Vestenskov wurde zum Wasserstoff-Dorf. Und weil es so gut lief, folgt jetzt Vestenskov 2.0.